“Ich bin Schauspieler und fahre nebenher Rikscha. Sich in andere Personen reinzuversetzen beim Schauspielern ist spannend. Ich sehe das oft so: jeder von uns hat viele Charakterzüge in sich – die einen sind stärker, die anderen weniger stark. Wenn ich jetzt eine Rolle spiele, dann drehe ich sozusagen an einem Rädchen und verstärke einen bestimmten Charakterzug an mir, der mir selber vielleicht sonst schwach ist, aber bei der Person, die ich darstelle, eben sehr stark. Manchmal ist es ein Gefühl, als würde man aufwachen nach dem Spielen und fragt sich dann: Hoppla, was war das denn an mir? Das Interessante daran ist dann, das reproduzierbar zu machen.
Eigentlich komme ich aus Berlin, aber ich bin schon recht lange hier und liebe München. Das ist meine Stadt geworden. Ich würde mir nur wirklich wünschen, dass diese Stadt ihre Seele behält. Überall entstehen mehr und mehr Ketten, Geschäfte und Wohnungen. Letzteres braucht die Stadt auch definitiv bei der aktuellen Wohnsituation, doch dadurch verschwinden auch kulturellen Stätten oder werden verdrängt. Ich hoffe sehr, dass auch die Politik hier ein Zeichen setzt dagegen und vor allem der Kultur und den Künsten ihre Freiräume schafft.“