“Ich bin Friseurin und Visagistin und alleinerziehende Mutter. Meine Tochter Magdanlena ist 7 Jahre und vor 4 Jahren haben sie die sehr seltene Knochenkrankheit Morbus perthes bei ihr festgestellt. Ich werde es nie vergessen, wie der erste Arzt mich einfach heimgeschickt hat und mir nichts in die Hand gegeben hat. Ich saß in der U-Bahn und hab im Internet darüber gegoogelt. Das war echt hart. Es gibt nur sehr wenige Ärzte, die sich mit dem Thema auskennen und das ist eigentlich am Schlimmsten: dass man nie genau weiss, wie man am besten helfen kann bzw. welche Medikamente ihr helfen werden. Sie saß auch am Anfang eine Weile im Rollstuhl – ich musste sie da reinsetzen – aber momentan geht es ohne. Sie selber geht eigentlich ganz gut damit um.
Was für mich allerdings wirklich krass war, dass ich von einigen Freunden wenig Verständnis bekommen habe. Magdalena ist 70% behindert und trotzdem haben einige gesagt: ach, das ist doch nicht so schlimm.
Die Sprengelschule hat sie abgelehnt. Eigentlich dürfen das die Schule nicht mehr und ich hätte das per Gericht sicher durchsetzen können. Aber ich wollte nicht, dass sie mit diesem Stigma in der Schule anfängt. Bildung ist so wichtig und ich werde alles tun, damit sie so vie wie möglich erreichen kann. Denn es ist ja nur der Körper, der Probleme hat – nicht ihr Kopf. Sie ist ganz normal clever, wie die anderen Kinder auch. Daher zahl ich auch jeden Monat eine Privatschule. Ihre Lehrerin integriert sie, wie es nur geht und ich bin sehr dankbar dafür. Auch wenn es wirklich manchmal schwierig ist, denn die 300 Euro fehlen eben an anderer Stelle.
Aber wir verzweifeln jetzt nicht daran, dass sie im Rollstuhl sitzt. Ich bin mit ihr auch einen Mini-Halbmarathon gelaufen. Erst wollte sie nicht, weil sie das nicht im Rollstuhl machen wollte. Da hab ich ihr erklärt, dass es nur zwei Möglichkeitn gibt: entweder wir machen das mit ihr im Rollstuhl oder wir können einfach nicht mit rennen. Tja, dann hab ich sie eben geschoben und es war großartig.
Mir graust nur, dass wir irgendwann noch eine große Operation vor uns haben. Da wird sie voraussichtlich 6 Stunden operiert. Aber daran denke ich jetzt lieber einfach noch nicht.
Und ich? Ich bin schon immer im Bereich Beauty und mach das echt super gerne. Und ich liebe meinen Käfer! Am liebsten hätte ich einen aus den 50ern bekommen, denn dieses Jahrzehnt liebe ich. Aber diese Schönheit hier ist von 1968 und ist einfach großartig.”
Bewundernswert, die Power-Mama mit ihrer Tochter!.
Ich habe gerade mal durchgeschaut – dieser Blog ist ein ganz tolles Projekt, nicht nur für Münchner Leser.