“Mit dem Ding hier fahr ich rum, weil das Sauerstoffgerät zu schwer ist und ich damit nicht mehr laufen kann. Ich hab mehrmals eine Lungenentzündung verschleppt und jetzt kann ich nicht mehr ohne Sauerstoff leben.
Mein Sohn hat mir das Gerät so verschönert – mit Blumen und mit viel Farbe. Er wollte nicht, dass ich übersehen werde und ich find es schön, weil mir Leute zuwinken, hupen oder lachen. Ich kann mich wirklich nicht beklagen, denn verhältnismäßig geht es mir gut. Es hilft ja auch nichts, sich in die Ecke zu setzen und zu weinen. Dann kann man sich ja gleich begraben lassen. Das mag vielleicht ein wenig hart klingen, aber es ist so. Dafür lebe ich einfach zu gerne. Man muss sich selber ständig Mut machen. Natürlich gibt es Tage, an denen ich mich auch mal nicht so gut fühle. Aber dann gibt es wieder einen neuen Tag und alles ist wieder gut. Ich hab so gerne gearbeitet. Warum soll ich mich denn jetzt hinsetzen und verzagen. Da erfreu ich mich doch lieber daran, dass meine Kinder groß sind und an meinen Enkeln und inzwischen sogar Urenkeln.
Das einzige, was ich mir wünschen würde ist, dass ich wieder rumhüpfen und mich frei bewegen kann.”