
Was darf ich denn über Sie erzählen?
“Ich bin im Ruhestand. Über mich gibt es nicht so viel zu erzählen. Der einzige Schicksalsschlag, den ich hatte, war Anfang September. Meinen Boston-Terrier musste ich einschläfern lassen. Das war hart.”
Haben Sie sich überlegt, sich einen neue zuzulegen?
“Einerseits ist es mir noch zu frisch und auf der anderen Seite genieße ich auch den Vorteil, jetzt unabhängig zu sein. Aber er fehlt. Das hätte ich nie gedacht. Man richtete den Tagesablauf so nach dem Hund aus – wann frisst er, wann muss er Gassi gehen. Die letzte Zeit war dann besonders schwer: er war dement und wusste oft nicht mehr, wo er war. Er ist auch dauern gegen Schränke und Stuhlbeine gelaufen.”
Gibt es irgendetwas, dass ihnen im Leben sehr wichtig ist?
“Ich bin Buddhist und ich habe seit 30 Jahren loslassen geübt.”
Was für ein schönes Projekt – und berührende Texte! Ich habe jetzt schon einige Portraits gelesen und bin beeindruckt, wie du durch wenige Worte diese Menschen zum Leuchten bringst – oder leuchten sie vielmehr aus sich heraus?
Ich habe in meinem eigenen Blog vor einiger Zeit im Rahmen einer Blogparade gefragt: „Was ist wirklich mutig für dich?“ (https://mutter-und-sohn.blog/2019/11/06/was-ist-wirklich-mutig-fuer-dich-mach-jetzt-mit-bei-meiner-blogparade-noch-bis-30-11-2019/ ). Deine Antwort würde mich sehr interessieren! Vielleicht hast du ja Lust, einen Text dazu zu schreiben – oder eines deiner Portraits passt deiner Meinung nach als „Antwort“?
Herzlichen Gruß, Sarah