
„Die Schizophrenie hat man bei mir festgestellt als ich 47 Jahre alt war. Das ist ganz plötzlich gekommen. Ich habe auf einmal Stimmen gehört und hab erst gedacht, dass die Nachbarn über mich sprechen. Mit den Medikamenten merke ich jetzt davon Gottseidank nichts mehr.
Ich bin in der Metallverarbeitung hier beschäftigt: drehen, fräsen, bohren und so weiter. Nachdem ich Werkzeugmacher gelernt habe, war das echt von Vorteil. Ich habe hier zwar sogar die Möglichkeit, mich in anderen Bereichen umzuschauen oder mal ein Praktikum zu machen, aber ich will gar nicht weg von meinem Metall.
Ich lebe mit meiner Frau zusammen. Meine Frau hab ich kennengelernt, als sie ihren Onkel hier besucht hat. Sie kommt aus Thailand. Eigentlich wollte sie wieder zurück, aber ein halbes Jahr später haben wir dann einfach geheiratet. Ich habe vorher noch nie eine Frau kennengelernt, die so gut war. Ich war im „heiratsfähigen Alter“ (lacht) und es hat einfach super gepasst.

Ein Punkt, den ich gern in meinem Leben verändern würde, ist, dass ich gerne mehr Geld verdienen würde.
Ich arbeite gerne und finde, dass man sich ohne Arbeit wirklich leer fühlt. Wenn man Arbeit hat, dann hat man wenigstens was und es motiviert mich. Und natürlich gehts auch ums Geld.
Ich hoffe, dass ich mich irgendwann auf dem ersten Arbeitsmarkt noch etablieren kann. Momentan bin ich allerdings berufsunfähig. Ich kann mich nicht so gut konzentrieren und bin immer müde durch die Medikamente. Für mich ist das hier eine Rehabilitationsmaßnahme – also eine Vorbereitung für den ersten Arbeitsmarkt. Ziel wäre es für mich mal draußen ein Praktikum zu machen und vielleicht werde ich ja dann übernommen. Dann könnte ich wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten und verdiene wieder mehr Geld. Das wäre schon super.
Das Geld würde ich dann am liebsten nehmen und mal richtig Urlaub machen: ferne Länder sehen, vielleicht auch mal wieder nach Thailand. Bisher war ich mit meiner Frau schon ein paar Mal in Thailand, aber das hat immer sie bezahlt.
Aber es geht auch darum, beim Einkaufen einfach mal das zu kaufen, was ich mir wünsch – nach Lust und Laune. So muss ich immer meine Frau fragen oder selber überlegen, ob ich mir das leisten kann.“