
(3/4) „Ich bin seit fast acht Jahren hier in einer Gruppierung „Food sharing München“. Food Sharing ist schnell erklärt: Food Sharing rettet Lebensmittel und gibt sie dann an jedem weiter, der will. Es ist nicht wie bei den Tafeln, dass es an eine Bedürftigkeit gebunden ist, sondern es geht hier darum die Ressourcen. In Lebensmittel wird viel Energie gesteckt: Wasser, Ernten, Menschen, Maschinenkraft, Verpackung, Flug und so weiter. Diese Lebensmittel weg zuschmeißen, ist Klimatechnisch gesehen totaler Humbug, und wir engagieren uns diese Verschwendung zu stoppen. Zum Beispiel veranstalte ich seit 6 Jahren ein Weihnachtsessen an der Maria Hilf Kirche – immer am 24. 12. von 18 bis 20 Uhr. Viele ehrenamtliche unterstützen uns und jeder ist eingeladen, mit zu partizipieren. Wir retten Lebensmittel, wir verarbeiten sie, und dann gibt es eben am heilig Abend selbst ein Essen für alle, die wollen. Es is keine Essen nur für Bedürftige oder Obdachlosen, sondern jeder ist eingeladen. Es freut mich immer sehr, dass wirklich die unterschiedlichsten Menschen dazu kommen: Menschen, die sonst alleine wären, andere, die nichts zu essen hätten, aber auch einfach Menschen, die sich sagen: „Ich verdiene gut, aber irgendwie möchte ich ein sinnvolles Weihnachten. Ich wollte meinen Kindern gerne zeigen, das Weihnacht eben nicht Konsum und Kommerz ist, sondern dass es ums Geben und Teilen geht.
Jetzt mag vielleicht der eine oder andere sagen: „Ja mei. Also, was kann es schon sein, das bisschen Essen, was jeder einzelne wegwirft.“ Ich kann nur eines sagen: Nur die Endverbraucher, der morgens das letzte Stück Toastbrot wegwirf, weil es ein wenig hart geworden ist oder mittags der eine Teller, der eine Löffel der zuviel ist, die drei Erdbeeren, die man nicht mehr essen möchte – all das zusammen macht nur in der Stadt München, 168.000 Kilo verzehrfertige Lebensmittel, die wir jeden Tag wegwerfen. Jeden Tag! Wenn wir das vergammelte Zeug noch dazu nehmen, dann sind wir in Summe bei 400.000 Kilo am Tag, und das ist keine Zahl, die ich mir aus den Fingern gezogen hab.. Diese Zeiten haben wir mit dem bayerischen Ernährungs- und Landwirtschaftsministerium 2017 evaluiert.“
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