Nomade und Klimabotschafter

“Ich bin ein rastloser, heimatloser Nomade, der sich schon seit 15 Jahren mit dem Thema Klimawandel auf verschiedenen Ebenen auseinandersetzt. Dabei bin ich aber auch selber mit extrem vielen verschiedenen Widersprüchen unterwegs und das belastet mich selbst auch. Nach dem Motto: Hier stehen und gegen den Klimawandel einzustehen und gleichzeitig trotzdem immer noch zu fliegen. Das macht mich manchmal echt fertig.

Ich war 2007 am Nordpol als Klimabotschafter und wir haben dort Eisdickenmessungen gemacht. 2009 war ich in Kopenhagen, was ja leider etwas traurig in die Geschichte einging. “Hopenhagen” – aber die Hoffnung ist nicht eingetreten. Da waren auch so viele Leute wie hier jetzt, aber die politische Welt-Elite hat sich nicht durchringen können, ein Statement und ein gemeinsames Klimaschutz-Ziel zu beschließen.

Ich habe versucht, meinen Weg zu finden, mit diesen Konflikten zu leben, unter anderem in dem ich eine Firma gegründet habe. Sie nennt sich Talenttree. Wir vermitteln für impactfull companies Leute, vom Geschäftsführer, zum Backend-Entwickler, oder Online-Marketeer. Damit versuchen wir unseren eigenen Impact zu generieren, in dem wir sinnstiftenden Firmen, die die Zukunft bauen, smarte Leute bringen und versuchen so, einen Hebel zu generieren.”

In diesem Gespräch erwähnt Julian mit einem kurzen Satz eine unglaubliche Geschichte: Er war 2007 als Student am Nordpol und hat dort als Teil einer Wissenschaftlertruppe Untersuchungen durchgeführt, um die Dicke und das Alter des Eises dort zu messen. Damit wollten sie die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis untersuchen. Dazu gibt es einen tollen Artikel auf Spiegel. Unglaublich, wen ich immer mal wieder so treffe.

Ziel

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“Für mich stand schon als Kind fest, dass ich Pilot werden möchte. Trotz vorhandener Fähigkeiten und bestandener Auswahlverfahren, konnte ich diese Leidenschaft aufgrund einer Grünschwäche leider nicht zu meinem Beruf machen. Während einer Vorstellung für eine Berufsberatung sagte die Beraterin zu mir: „Wer einmal ein klares Ziel vor Augen hatte und dieses Zielstrebig verfolgt hat, muss nur ein neues Ziel finden und wird dieses genauso zielstrebig verfolgen.“ Und recht hatte sie! Ich habe mir ein neues Ziel gesucht und es gefunden. Jetzt verfolge ich dieses mit viel Energie, Zeit und Kraft und bin sehr glücklich damit.

Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig und mit RECUP können wir einen echten Unterschied machen, wirklich etwas verändern und das treibt mich an. Das Tollste daran sind allerdings die Menschen, mit denen ich das umsetzen darf. Wahrscheinlich könnten wir auch nachhaltige Autorreifen produzieren und hätten tierisch Spaß dabei. Wichtig ist es für mich, etwas sinnvolles zu tun und etwas verändern zu können.”

Kurze Bemerkung zur Entstehung des Fotos: viele Leute, die ich fotografiere, fragen mich: `”Wie soll ich denn kucken?” und ich bin immer so gemein, und antworte: “Es ist dein Bild und ich würde dich gerne so fotografieren, wie du bist. Du darfst also machen, was du möchtest.” Bei diesem Foto bin ich ganz besonders glücklich, was der Fabian daraus gemacht hat! Ich liebe solche Fotos, die mal anders sind! Und ich bin sehr happy darüber, dass er kein Pilot geworden ist, so dass ich mich mit Flo und ihm zusammen für die #CoffeeToGoRevolution einsetzen kann!

Dreamjob?

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“Ich habe gerade mein Mode-Management Studium abgeschlossen und suche einen Job. Ich habe schon eine Bewerbung an Marco Polo geschickt und hoffe sehr, dass sie mich nehmen. Es ist einfach eine tolle Firma.

Mein Traumjob? Um ehrlich zu sein, weiss ich noch nicht, was mein Traumjob ist. Ich bin noch recht jung und hab das Studium ja gerade erst abgeschlossen. Normalerweise plane ich immer viel und es tut gut, mal einfach alles auf mich zukommen zu lassen.”


“I just finished my studies for fashion management and I am currently looking for a job. I sent out an application to Marco Polo and I really hope they will take me. This is just such a cool company.

My dream job? To be very honest I don’t even know how my dream job will look like. I am still pretty young and just finished university. Normally I am planning everything ahead and it feels so good just to take things as they come right now.”

Barber

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“Ich leite das Barber House in der Fraunhoferstraße. Ich war selber Kunden und finde das Konzept einfach großartig. Es ist unglaublich zu sehen, wie gestresst die Leute oft reinkommen und dann total entspannt wieder rausgehen. Das macht nicht nur das Ambiente oder die Tatsache, dass immer gute Musik – oft Jazz – im Hintergrund läuft.  Wenn man sich auf die halbe , dreiviertel oder sogar ganze Stunde einlässt, dann ist das echt ein unglaubliches Erlebnis. Und dafür zu arbeiten ist echt ein Traumjob. Ich freue mich jeden Tag drauf. Endlich mal ein ehrlicher Beruf, eine ehrliche Arbeit. Nicht immer nur Folien-Schubsen – das mach ich natürlich auch, weil ich das Marketing mache – aber es ist einfach ein toller Job.

Bei uns braucht man übrigens keinen Bart, um zu uns in den Laden zu kommen. Unsere Jungs sind natürlich alle ausgebildete Barbiere, aber wir machen auch den ganz normalen Haarschnitt oder eben eine Rasur.”


“I am the manager of the barber house at Fraunhoferstraße. I was a customer myself there and I just love the concept. It is always great to see how stressed out people come in and leave the shop completely relaxed. It is not only the ambience or the fact that there is always great music – mostly Jazz – in the background. If you go along with this 30 minutes, perhaps 45 minutes or even an hour: it will leave you with an amazing experience. And to work for that is really a dream job. I a looking forward to it every day. Finally an honest profession, an honest job. Not only pushing slides from left to right – I am doing this as well since I am doing he marketing as well – but this is just a wonderful job.

By the way you do not have to have a beard to come into the shop. All the boys are qualified barber but you also get a normal haircut or just a proper shave.”

Save

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It’s my life

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“Den Obstand an der Universität habe ich jeztt seit 33 Jahren. Am 16.2.2017 werden es genau 33 Jahre, seit dem ich meinen Job im Arbeitsamt gekündigt habe. Wenn ich dort noch länger geblieben wäre, wäre ich wohl jetzt einfach ein grauer, alter Bürohengst. Aber mein Bruder hat den Obstand von einem alten, grummeligen Griechen gekauft und als dann ein Jahr darauf die Kinder kamen, habe ich immer samstags ausgeholfen. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich den Stand dann einfach voll übernommen habe.

Inwischen kauft schon die zweite Generation ihr Obst und Gemüse bei mir und mache es noch immer sehr gern. Es ist jeden Tag was anderes und ich bin an Dinge gekommen, die ich sicher nicht gemacht hätte, wenn ich im Arbeitsamt weiter gearbeitet habe: ich hab ein Buch geschrieben, ich habe jahrelang den Wetterbericht für RTL München gemacht und erst gestern hatte ich wieder mal ein Casting für eine Werbung für eine Bank. Das macht mir alles so viel Spaß und ich werde erst aufhören, wenn ich keine Lust mehr hab. Ich könnte jeden Tag aufhören, wenn ich wollte, aber das hier ist mein Leben.”


“I have this fruit stand at the subsway station University now for 33 years. On 16.2.2017 it will be exactly 33 years since I quit my job at the job center and started doing this full time. If I had stayed longer there I would be a grey, old pencil pusher. But my brother has bought this fruit stand from an old, grumpy Greek guy and after a year when the got their first kid I started helping them out on Saturdays. This was so much fun that I have taken over the fruit stand after a while.

In the meantime the second generation buys their fruits and vegetables at my stand and it is still the best thing of my life. Every day is different and could do things, I for sure would not have done, if I had stayed at the job center: I have written my own book, I was doing the weather forecast for yours on TV for RTL München and only yesterday I had yet another casting for a commercial for a bank. This is so much fun and I swear I will only stop doing this when it is no fun anymore. I could stop doing this every minute – just sell this stand and give away the food to the Tafel – if this is what I wanted to. But this here is my life and I love it.”

Here is image film:

and a few press clippings:

Sueddeutsche Zeitung: Kernkompetenz Äpfel

Youtube Video

 

 

 

Teacher in the sun

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Sie stand da einfach in der Sonne mit geschlossenen Augen. Da musste ich sie einfach fragen, was sie denn da tut und ihre Antwort war wundervoll: “Ich genieße einfach die Sonne.”

“Alle in meiner Familie sind Lehrer und ich wusste schon in der Grundschule, dass ich Lehrer werden möchte. Ich bin jetzt in meinem zweiten Referendariats-Jahr und ich liebe es.”


She was standing in the middle of this crisp cold weather with her eyes closed. I had to ask her what she is doing and got the wonderful answer: “I am just enjoying the sun.”

“All my family members are teachers and it was my dream from my own first school years to become a teacher myself. I am in my second practical year and I really love it.”

Dream Job: Teacher

In den nächsten Wochen werde ich einige Leute rund um die Themen “Bildung”, “Schule” und “Erziehung” im weiteren Sinne posten.

Den Anfang macht eine ganz wunderbare Lehrerin, die ich mir für meine Kinder sofort wünschen würde:

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In the next few weeks I will portrait a few people around the topics “Education”, “School” and “Upbringing”

In the very beginning I would like to introduce you to a wonderful teacher and I wish all kids would be so lucky to have such a teacher: (please see the English translation further down)

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“Ich habe mein Studium nicht sehr zielstrebig durchgezogen und bin eigentlich auch eher unplanmäßig bei Lehramt gelandet. Ich wollte eigentlich was mit Kunst machen. Aber jetzt könnte ich mir gar nichts anderes mehr vorstellen. Es ist wirklich mein Traumberuf. Und meine Kreativität kann ich auch hier sehr gut ausleben.”

“Mein großes Vorbild ist eine Kollegin, die 62 Jahre ist. Egal mit welchen verrückten Ideen ich noch daher komme: sie probiert es mit mir aus. Das will ich mir auch unbedingt bis ins Alter erhalten und dann kann ich mir schon vorstellen, bis 65 Jahre Lehrerin zu sein.”

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“Am Anfang denken die meisten Kinder wohl “Oh mein Gott, die spinnt!” Und das ist gut so. Aber das legt sich auch bald und schlägt bei allen in Spaß um.
Als ich mal nach 2 Monaten im Morgenkreis vor den Kindern die Angst aus dem Film “Alles steht Kopf” vorgespielt habe und alle nur gelacht haben und ich nicht mehr dieses große Fragezeichen über ihren Köpfen gesehen habe, da wusste ich: jetzt sind sie bei mir angekommen.”

“Mein großes Ziel ist es, dass die Kinder gerne in die Schule gehen. Wir lachen viel und manchmal merken die Kinder gar nicht, dass sie was lernen, weil es einfach so viel Spaß macht. Bei Rektoren und Schulräten kommt so was nicht immer so gut an, aber ich kriege meinen Stoff trotzdem durch und ich habe immer den Rückhalt der Eltern. Denn glückliche Kinder, die gerne in die Schule gehen, haben glückliche Eltern. Damit habe ich eigentlich auch nie Probleme mit den Eltern.”

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“Natürlich ist es auch ein stressiger Beruf und es ist anstrengend, jeden Tag für die Kinder da zu sein. Aber ich lasse mich gerne von den Schülern leiten und inspirieren. Leider ist dafür mit den derzeitigen Lehrplänen viel zu wenig Platz. Ich kann viel zu wenig auf die Kinder einzeln eingehen, weil die Zeit fehlt. Aber ich ziehe tolle Projekte mit den Kindern durch, die allen was bringen: zum Beispiel haben wir ein eigenes Buch entwickelt – die Kinder haben nach Vorbild des “ABC der Schadenfreude” eigene Sprüche gereimt und die dann mit Bildern untermalt. Das hat uns allen so viel Freude bereitet und wir waren so stolz. Mein Lieblingsspruch:
“Alle Lehrer sind im Stadion. Nur nicht Frau Rahm, die ist bei Philipp Lahm.””

“Ich erinnere mich an einen Schüler. Mit dem hatte ich jeden Tag Ärger. Es war wirklich für uns beide sehr anstrengend. Aber am Ende der Klasse sollten alle ein Porträt von sich selber malen. Seine Porträt stach dadurch heraus, dass er sich mit einem großen Grinsen gemalt hat. Ich habe ihm gesagt, dass mir seines am besten gefällt, weil er da so schön frech grinst. Da hat er mir das Bild geschenkt und das hängt jetzt neben meinem Schlafzimmer.”

DSC_0309.jpg“Egal, wie die Kinder sind: es ist echt schwer am Ende der zwei Jahre jeden einzelnen gehen zu lassen. Aber mir ist wichtig, dass ich ihnen den Spaß am Lernen mitgeben kann. Zum Beispiel auch dadurch, dass sie sich bei mir frei bewegen dürfen und auch mal wirklich frei spielen dürfen. Das nennen wir dann immer “Ukulele Eierklatsch”. Alle meine Kinder kennen das und es ist wichtig, dass ihr Schultag auch mal das zulässt: einfach mal loslassen. “Ukulele Eierklatsch” eben.”

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“I did not go through university with this big master plan to become a teacher. I ended up becoming a teacher more “unplanned”. I actually wanted to something with art. But now I could not imagine any better job for me. It is really a dream job for me. And the best thing is that I can bring in all my creativity.”

“My big role model is a colleague of mine. She is 62 years old and no matter how crazy the idea is I am bringing up: she will try it out with me. I really, really want to keep that attitude for myself until I am older and like that I can even imagine to do the job until I am 65.”

“I guess most of the kids think I am completely nuts in the very beginning. And this is very good like that. This will turn into fun very soon.
Once I was acting out the character “fear” from the movie “Inside out” after two months in the class. The started laughing so much and did not have this big question mark over their head from the beginning. This is the moment I knew: They are with me now.”

“My big goal it is that the kids love to go to school. We laugh a lot and sometimes the kids do not even realize that they learned something new because it was so much fun. That way is not very popular with head teachers or advisory boards, but I teach everything from the plan and the parents are always backing me up. Because happy kids who love going to school have happy parents. This is why I actually never have problems with the parents.”

“I would be lying if I said it is not stressful to be there for the kids every day. But I like it to be guided and inspired by the kids. Unfortunately this is not that easy within the boarders of the teaching plan. I have far too little time to support all kids in the manner they would need it because there is too little time. But I am doing great projects with the kids which will help all of them: for example we created our own book. The kids made some rhymes like they found it in the book “ABC der Schadenfreude”  and they painted some great pictures for this. This was so much fun for all of them and I was so proud.”

“I remember one pupil a lot. We had trouble every day. It was a lot of stress for both of us. But at the end of the year everyone was supposed to draw a portrait of him or herself. His portrait was extraordinary because he painted himself with a huge smile with big teeth. I told him that I liked his the best because of this great smile. He gave me his picture and it hangs on my wall next to my sleeping room.”

“No matter how the kids are: it is so difficult to let them go after those two years. But I am focusing to pass on this fun and motivation to learn something. For example my kids are allowed to move around and play freely every now and then. We call it “Ukulele Eierklatsch” (Ukulele egg-clapping) All my kids now it and it is important that this is also part of their lives in school: Ukulele Eierklatsch – that word says it all”