In den nächsten Wochen werde ich einige Leute rund um die Themen “Bildung”, “Schule” und “Erziehung” im weiteren Sinne posten.
Den Anfang macht eine ganz wunderbare Lehrerin, die ich mir für meine Kinder sofort wünschen würde:
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In the next few weeks I will portrait a few people around the topics “Education”, “School” and “Upbringing”
In the very beginning I would like to introduce you to a wonderful teacher and I wish all kids would be so lucky to have such a teacher: (please see the English translation further down)

“Ich habe mein Studium nicht sehr zielstrebig durchgezogen und bin eigentlich auch eher unplanmäßig bei Lehramt gelandet. Ich wollte eigentlich was mit Kunst machen. Aber jetzt könnte ich mir gar nichts anderes mehr vorstellen. Es ist wirklich mein Traumberuf. Und meine Kreativität kann ich auch hier sehr gut ausleben.”
“Mein großes Vorbild ist eine Kollegin, die 62 Jahre ist. Egal mit welchen verrückten Ideen ich noch daher komme: sie probiert es mit mir aus. Das will ich mir auch unbedingt bis ins Alter erhalten und dann kann ich mir schon vorstellen, bis 65 Jahre Lehrerin zu sein.”

“Am Anfang denken die meisten Kinder wohl “Oh mein Gott, die spinnt!” Und das ist gut so. Aber das legt sich auch bald und schlägt bei allen in Spaß um.
Als ich mal nach 2 Monaten im Morgenkreis vor den Kindern die Angst aus dem Film “Alles steht Kopf” vorgespielt habe und alle nur gelacht haben und ich nicht mehr dieses große Fragezeichen über ihren Köpfen gesehen habe, da wusste ich: jetzt sind sie bei mir angekommen.”
“Mein großes Ziel ist es, dass die Kinder gerne in die Schule gehen. Wir lachen viel und manchmal merken die Kinder gar nicht, dass sie was lernen, weil es einfach so viel Spaß macht. Bei Rektoren und Schulräten kommt so was nicht immer so gut an, aber ich kriege meinen Stoff trotzdem durch und ich habe immer den Rückhalt der Eltern. Denn glückliche Kinder, die gerne in die Schule gehen, haben glückliche Eltern. Damit habe ich eigentlich auch nie Probleme mit den Eltern.”

“Natürlich ist es auch ein stressiger Beruf und es ist anstrengend, jeden Tag für die Kinder da zu sein. Aber ich lasse mich gerne von den Schülern leiten und inspirieren. Leider ist dafür mit den derzeitigen Lehrplänen viel zu wenig Platz. Ich kann viel zu wenig auf die Kinder einzeln eingehen, weil die Zeit fehlt. Aber ich ziehe tolle Projekte mit den Kindern durch, die allen was bringen: zum Beispiel haben wir ein eigenes Buch entwickelt – die Kinder haben nach Vorbild des “ABC der Schadenfreude” eigene Sprüche gereimt und die dann mit Bildern untermalt. Das hat uns allen so viel Freude bereitet und wir waren so stolz. Mein Lieblingsspruch:
“Alle Lehrer sind im Stadion. Nur nicht Frau Rahm, die ist bei Philipp Lahm.””
“Ich erinnere mich an einen Schüler. Mit dem hatte ich jeden Tag Ärger. Es war wirklich für uns beide sehr anstrengend. Aber am Ende der Klasse sollten alle ein Porträt von sich selber malen. Seine Porträt stach dadurch heraus, dass er sich mit einem großen Grinsen gemalt hat. Ich habe ihm gesagt, dass mir seines am besten gefällt, weil er da so schön frech grinst. Da hat er mir das Bild geschenkt und das hängt jetzt neben meinem Schlafzimmer.”
“Egal, wie die Kinder sind: es ist echt schwer am Ende der zwei Jahre jeden einzelnen gehen zu lassen. Aber mir ist wichtig, dass ich ihnen den Spaß am Lernen mitgeben kann. Zum Beispiel auch dadurch, dass sie sich bei mir frei bewegen dürfen und auch mal wirklich frei spielen dürfen. Das nennen wir dann immer “Ukulele Eierklatsch”. Alle meine Kinder kennen das und es ist wichtig, dass ihr Schultag auch mal das zulässt: einfach mal loslassen. “Ukulele Eierklatsch” eben.”
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“I did not go through university with this big master plan to become a teacher. I ended up becoming a teacher more “unplanned”. I actually wanted to something with art. But now I could not imagine any better job for me. It is really a dream job for me. And the best thing is that I can bring in all my creativity.”
“My big role model is a colleague of mine. She is 62 years old and no matter how crazy the idea is I am bringing up: she will try it out with me. I really, really want to keep that attitude for myself until I am older and like that I can even imagine to do the job until I am 65.”
“I guess most of the kids think I am completely nuts in the very beginning. And this is very good like that. This will turn into fun very soon.
Once I was acting out the character “fear” from the movie “Inside out” after two months in the class. The started laughing so much and did not have this big question mark over their head from the beginning. This is the moment I knew: They are with me now.”
“My big goal it is that the kids love to go to school. We laugh a lot and sometimes the kids do not even realize that they learned something new because it was so much fun. That way is not very popular with head teachers or advisory boards, but I teach everything from the plan and the parents are always backing me up. Because happy kids who love going to school have happy parents. This is why I actually never have problems with the parents.”
“I would be lying if I said it is not stressful to be there for the kids every day. But I like it to be guided and inspired by the kids. Unfortunately this is not that easy within the boarders of the teaching plan. I have far too little time to support all kids in the manner they would need it because there is too little time. But I am doing great projects with the kids which will help all of them: for example we created our own book. The kids made some rhymes like they found it in the book “ABC der Schadenfreude” and they painted some great pictures for this. This was so much fun for all of them and I was so proud.”
“I remember one pupil a lot. We had trouble every day. It was a lot of stress for both of us. But at the end of the year everyone was supposed to draw a portrait of him or herself. His portrait was extraordinary because he painted himself with a huge smile with big teeth. I told him that I liked his the best because of this great smile. He gave me his picture and it hangs on my wall next to my sleeping room.”
“No matter how the kids are: it is so difficult to let them go after those two years. But I am focusing to pass on this fun and motivation to learn something. For example my kids are allowed to move around and play freely every now and then. We call it “Ukulele Eierklatsch” (Ukulele egg-clapping) All my kids now it and it is important that this is also part of their lives in school: Ukulele Eierklatsch – that word says it all”