Früher

“Ich bin Rentner. Ich bin viel in der Natur, radeln und genieß das Leben. Das Leben ist eh kurz genug.

So wie ich aufgewachsen bin, war es einfach schöner. Heute eifern alle nur noch dem Geld nach. Es gibt kein Miteinander mehr. Jeder läuft nur noch mit seinem Handy umeinander wie ferngesteuert. Ab und zu würd ich die Zeit gern zurückdrehen. Die Leute waren einfach anders unterwegs. Man kann es einfach mit heute nicht mehr vergleichen. Heute ist alles viel schnell lebiger. Jeder eifert nur noch nach haben, haben. haben. Ob es das ausmacht? Das weiss ich nicht.

Das Viertel hier taugt mir einfach. Es ist schön bunt und es ist ein altes Viertel. Das Viertel hier ist ein geldiges Viertel. Ich wohne in einem nicht geldigen Viertel – in Moosach. Mir gefällt es dort nicht so gut. Ich bin in Schwabing aufgewachsen, Dann hat`s mich nach Giesing verzogen – das ist auch noch ein schönes, altes Stadtviertel. Und das Moosach: das ist mir zu laut, zu wenig Einheimische. Das hier ist noch schön traditionell und trotzdem bunt. Da fühl ich mich wohl.

Das alte Schwabing gibts schon gar nicht mehr. Wenn ich heute durch Schwabing fahre, dann gibt es nur noch McDonalds, Friseure und so – es ist einfach tot.”

Meister Hoppe

Meister_hoppe.jpg

“Ich liebe Räder. Sie sind meine echte Passion. Ich habe 13 davon und die richtig guten Räder stehen bei mir in der Wohnung – hängen teilweise über meinem Bett. Ich optimiere so lange an den Rädern und stecke so viel Geld und Liebe in die Dinger, dann will ich einfach nicht riskieren, dass sie aus dem Keller gestohlen werden. Das ist mir einmal passiert. Das passiert mir nie wieder.

Mit 6 Jahren hat mir meine Mutter ihr Radl ausgeliehen und ich habe mich an ein Laterne gelehnt damit. Ich hab ein bisschen rumbalanciert und bin dann einfach losgefahren. Meine Mutter hat sich tierisch Sorgen gemacht, weil ich einfach nicht mehr zurückgekommen bin. Ich bin eine Ewigkeit durch die Gegend gefahren und es war einfach nur ein wunderbares Gefühl. Seit dem gab es nur noch Räder für mich.

Mit 8 hab ich mein Rad zum ersten Mal selber repariert, mit 9 Jahren hatte ich mir eine eigene Werkbank in den Keller gebaut und ab dem Zeitpunkt hatte ich immer den Traum, irgendeinmal meinen eigenen Laden zu haben. Und vor 8 Jahren habe ich ihn mir dann endlich realisiert. Ich wollte weg davon, für andere zu schuften und wenig zurückzubekommen – weder Geld noch Wertschätzung. Und so habe ich meinen eigenen Laden Velopede endlich umgesetzt: ich hab ein Konzept geschrieben, die Bürgschaft von der KfW bekommen und hab dann einen Kredit aufgenommen. Ohne den Kredit wäre das alles nicht gegangen. Und seit dem Lebe ich meinen Traum: ich konnte mein Hobby zum Beruf machen, hab viel mit Leuten zu tun und kann alles so machen, wie ich es will. Ich habe nicht einen Tag bereut. Das hier ist meine Passion, mein Leben.”


“I love bikes. They are my real passion. I have 13 and the really good ones stand in my flat – sometimes hanging over my bed. I optimize them for such a long time and spend so much money and love on them – I can not risk that they get stolen out of a cellar. This happened to me once. This will never happen again.

When I was 6 years old my mom lent me her bike and was leaning against a lantern whil sitting on it. I balanced a little bit and then I just took off. My mom worried so much because I just did not come back. I cruised around with it for ages and it was just the best feeling ever. Ever since there were only bikes for me.

When I was 8 years old I repaired my bike the first time, with 9 years I got my own workbench int he cellar and since then it was my dream to have my own shop one day. 8 years ago I finally made this dream come true. I wanted to get away to slave away for others and to get back only very little – very little money and very little appreciation. And this is when I started to realize my shop Velopede: I wrote a concept, got the guarantee from KfW and then the credit from a bank. Without the money from the bank this would not have been possible. And since then I am living my dream: I could make my hobby to a profession, I deal with people every day and I can do everything, how I want it. There was no regret – not for a single day. This is my passion, this is my life.”

Wow

Model.jpg

“Wer ich bin? Ich bin ein verrückter Kerl. Ich bin einfach ich.

Ich war mal Model, aber jetzt betreibe ich zwei Second Hand Läden: einen in der Ickstattstraße im Glockenbachviertel und einen in Milbertshofen. Hier ist alles eher spießig und in Milbertshofen ist alles ein wenig lockerer mit mehr Ausländern.”


“Who I am? I am a crazy boy. I am just me.

I was a model before but now I have two second hand shops: in in the Ickstattstraße in Glockenbachviertel and one in Milbertshofen. I find it more posh and square here and in Milbertshofen everything is just more relaxed with more foreigners.”

Glockenbachviertel

glockenbachviertel

“Ich bin das Faktotum des Glockenbachviertels. Ich lebe seit 69 Jahren hier und ich habe dieses Viertel in seiner ganzen Entwicklung gesehen. Da drüben war eine Drogerie. Hier gab es noch offene Milch Läden. Ich kann mich noch erinnern, als das Kino da drüben aufgemacht hat. Aber das Viertel ist nicht mehr das, was es früher mal war. Da wohnen jetzt einzelne Männer in 150 qm Wohnungen, arbeiten den ganzen Tag und sind abends auch nicht da und Familien finden keine Wohnungen. Da läuft doch was schief. Inzwischen ist es ein bisschen besser geworden wieder. 10 Jahre lang haben sie hier alles renoviert und überall war Staub. Das Haus da drüben war wirklich das schlimmste, aber jetzt sieht es wieder toll aus.

glockenbach_2

Bei uns im Haus hat die Hausmeisterin immer die Eimer mit der Kohle und dem Holz in den 5. Stock getragen. Als sie älter wurde, haben wir sie angesprochen, ob wir ihr nicht helfen sollen, aber sie hat immer gesagt: solange ich noch die Treppen hochgehen kann, mach ich es. Sie ist 104 Jahre alt geworden.

glockenbach_3Glockenbachviertel.jpg

Ich war lange Altenpflegerin und habe viele Leute sterben sehen. Die Alten wissen, wenn sie sterben müssen und wir müssen wieder lernen auf solche Sachen zu hören. Eine Frau hatte ich sehr lange gepflegt und als sie dann einen Schlaganfall hatte, wollten sie sie künstlich ernähren. Leider war ich nicht ihr Vormund, so dass ich das verhindern konnte. Als ich aber dann gespürt habe, dass sie gehen will, hab ich mich an ihr Fussende gesetzt und ihr ihre Füße gehalten. Man sagt, die Menschen gehen mit den Füßen voraus. Ich habe sie an den Füßen gestützt und ihr so das Zeichen gegeben, dass sie jetzt gehen darf. Und tatsächlich ist sie dann nach einiger Zeit gestorben. Wir machen dann immer das Fenster auf, damit die Seele losfliegen kann.”

Mach was draus

alof

“Was mich ausmacht? Wenn es ein Satz sein soll, dann ist das wohl: Mach was draus! Ich hab immer wieder neue Ideen, mach immer neue Sachen. Andere fokusieren sich vielleicht mehr, aber ich mache immer alles auf einmal. Ich bin nun mal so.

Ich habe einige Projekte großgezogen. Es muss nicht immer alles nur hip sein. Ich mag es, die eigene Note herauszuarbeiten und zu betonen. Das ist inzwischen meine Handschrift geworden und wenn jemand in einen meiner Läden reinkommt, sagen alle: ah, das ist vom Alof.”

Stefan hat einige tolle Läden in München aufgezogen: das Cafe Maria, die fantastische Eisdiele Jessas, das Bäcker-Cafe Alof, inzwischen auch noch das Wirtshaus Maximilian , die Evenlocation Josef, das früherer Strip-Lokal Pigalle und schon bald einen neuen Bäcker in der Au.


“Who I am? If you want to boil it down to one sentence it would be: Make something out of it! I always have some new ideas, I always do new things. Other might focus more on one thing but I am usually doing everything at the same time. That’s me!

I have done quite some projects. Not everything needs to be super hip. But I love to carve out the uniqueness and to emphasize it. In the meantime this is my “handwriting” and if someone enters one of my places they say: ah, this is an Alof!”

Stefan created some of the coolest places in Munich: the Cafe Maria, the most amazing icecream shop Jessas, the event location Josef the  bakery / coffee place Alof, quite newly the Wirtshaus Mximilian the former strip location Pigalle and pretty soon a new bakery in the Au.

Save

Acai

Acai.jpg

“Ich bin Fitness-Trainerin, hab meine Kinder alleine groß gezogen und bin jetzt nach vielen Jahren Siemens endlich in Rente.

Wie man so fit bleibt? Disziplin und Ernährung! Mein Sohn war jetzt in LA und hat mir Acai gezeigt. Seit dem esse ich es jeden Tag zum Frühstück. Und sonst ausgewogen essen, Hafermilch, Mandelmus, Sesam und so weiter. Natürlich nasche ich auch mal – eine Stück Kuchen oder Fleisch hier und da muss immer mal wieder drin sein – aber prinzipiell geht es darum, auf sich selber zu achten.”


“I am a fitness trainer, I have raised my kids by myself and finally after many, many years with Siemens I am finally retired.

How to stay fit like that? Discipline and your diet! My son was in LA and introduced me to Acai. Since then I have it every day for breakfast. And apart from that you have to eat well-balanced: only oat milk and no milk from cows, almond mash, sesame, and so on. For sure I cheat every now and then – a piece of cake here and a little bit of meat there – but overall this is all about taking care of yourself. “

Berlin Calling

berlin-2

“Ich bin zwar hier in München geboren, aber mit 8 Jahren bin ich mit meiner Mutter nach Berlin gezogen. Vor einigen Jahren bin ich jetzt wieder zurückgekommen. Ich mag die Stadt, aber die Leute sind nicht mal annähernd so offen und freundlich wie in Berlin. Ich bin allerdings zurückgekommen, weil eine Zeit lang Berlin einfach ganz schön gefährlich geworden ist. Manchmal vermisse ich Berlin schon auch ganz schön, vor allem weil München echt für Reiche gemacht ist. Aber ich kann ja jederzeit zurück – hab noch genug Freunde dort.”


“I was born in Munich but moved to Berlin with my mother when I was 8 years old. Just a few years ago I moved back here. I love Munich but the people are compared to Berlin not as friendly and open. I came back here because Berlin became quite dangerous for a while. I miss Berlin every now and then especially since Munich is really made only for the rich ones. But I can go back anytime – I still have enough friends there.”

#Berlin #Munich #portraitsofmunich #portraits

Save

No Time, no Facebook

no_time_no_facebook

“Ein Foto kannst du machen, aber Zeit zum Quatschen hab ich nicht. Ich muss in die Arbeit.”

Mich fragen immer wieder Leute, ob ich die Leute darüber informiere, wo die Fotos veröffentlicht werden. Natürlich mache ich das. Dafür bekommen alle eine kleine Visitenkarte, auf dem alle Links drauf sind. Und wenn jemand – wie in diesem Fall – sagt, dass sie nicht auf den sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram erscheinen wollen, dann mache ich das natürlich auch! Daher ist diese Foto hier sozusagen exklusiv nur auf dem Blog und erscheint nirgendswo anders. Zumdindest nicht von mir!


“You can take the picture, but I have not time to have a chat with you. I am on my way to work.”

People always ask me if I inform the persons I photograph where I will publish the pictures. And the answer is: SURE I do. Every one gets a small card of me with all the links. And if someone – like in this case – does not want to be posted on social media like Facebook or Instagram, then I sure not post it there! This means that this photo is  published  exclusively on this blog and nowhere else. At least not from me!

Kunst und Umzug

ku%cc%88nstler

“Ich bin Künstler und mache alles um die darstellende Kunst. Hab auch schon als Schauspieler gearbeitet. Wahrscheinlich mache bald eine Ausstellung – vielleicht sogar hier im Sax. Mit meinem Sohn mach ich immer mal wieder Umzüge, um das nötige Geld reinzubekommen. Aber davon hab ich mich jetzt praktisch komplett zurückgezogen und wenn, dann verbinde ich es immer damit, in den Städten was anzusehen und mich inspirieren zu lassen.”

Ich hoffe, wir bekommen bald ein update wegen dieser Ausstellung!


“I am an artist and I am doing almost everything around performing arts. I even have been working as an actor. Most likely I will do an exhibition soon – perhaps even here in the Sax. Every now and then I am working as a mover with my son to get some money into the pockets. But I more or less stopped doing that and if there is a job I accept I always combine it to see the city and get some inspiration.”

I hope we will get an update when that exhibition will take place!

Save

Sneaker

“Ich sammel schon seit Jahren Sneakers. Eine Zeit ist mal ein bisschen eingeschlafen, aber inzwischen bin ich wieder voll und ganz dabei. Ich hab so ungefähr 50 Sneakers – und damit bin ich noch nicht mal ein sehr verrückter Sammler. Da gibts noch viel krassere Leute. Zur Zeit steh voll auf die Jordans.

Ich arbeite in dem Apple Store am Marienplatz und ich liebe den Job. Es kommen so viel unterschiedliche Leute rein und es macht Spaß sich mich jedem einzelnen Charakter und mit den einzelnen Problemen auseinanderzusetzen. Aber am coolsten sind die Kollegen dort. Die sind echt alle cool und nett dort.”


“I am collecting Sneakers. I had a break for a while but now I am fully into it again. I have about 50 sneakers at home. With this collection size I am clearly in the moderate class of collectors. There are far more crazy people out there. Currently I am a huge fan of the Jordans.

I work at the Apple Store at Marienplatz and I love my job. Every day so many different people are coming and and it super interesting to deal with so many different characters and individual problems. But the coolest part of the job are the colleagues I work with. There are so many cool and nice people there.”

Music

Brazil_Music.jpg

“Ich bin eigentlich aus Brasilien, lebe aber schon seit knapp 7 Jahren hier. Als ich hierhergekommen bin, wusste ich noch überhaupt nicht, was ich hier machen möchte. Ich komme aus einer Familie voll Künstler und ich hab mich nun für die Musik entschieden. Ich komme gerade vom Gasteig, wo ich meine Ausbildung mache. Mit Musik kann man in München recht gut Geld verdienen: entweder in einer Cover-Band oder als Lehrer. Ich selber muss noch meinen Weg finden, was ich dann genau damit machen will. Aber mir ist vor allem wichtig, dass die Leute durch meine Musik Liebe finden.”


“Originally I am from Brazil, but I live her already for almost 7 years. When I arrived here I had no clue what to do with my life. My family is full of artists and I will go with the music. I am just on my way home from the Gasteig where I am in school.
I think you can earn quite good money with music in Munich: either with a cover band or as a teacher for example. I still have to find my way what I will finally do with my music but I it is very important to me that people will find love in my music.”

Check out his music – it is so wonderful:

On acebook, youtube-logo, or soundcloud

Crepe Dreams

crepedream

“Der Traum ist eigentlich vor circa 12 Jahren in Argentinien entstanden. Dort gibt es großartige Restaurants und erst war es mein großer Traum einen Burgerladen oder eine Laden zu haben, in dem man wie in Argentinien das Fleisch grillt. Leider bekommt man  keine Genehmigungen für das Grillen über offenem Feuer – zumindest nicht in geschlossenen Räumen – und Burgerläden gibt es inzwischen schon fast zu viele. Tja, und so ist der Traum immer weiter gereift – Jahr für Jahr – bis wir letztes Jahr die Möglichkeit  gefunden haben, in diesem Reisebüro hier das Café zu übernehmen. Die Idee einer Creperie war geboren und es fühlt sich großartig an! Wir haben seit drei Wochen offen und es läuft gut an. Es ist wundervoll immer wieder verschiedene Menschen kennenzulernen und unsere Crepes werden jeden Tag besser.

Abends machen wir noch Events für Firmen oder Gruppen. Zum Beispiel gebe ich hier auch Worshops: anhand der Zubereitung von Crepes kann man hervorragend verschiedene Methoden wie Kanban oder andere agile Projektmanagement-Methoden erklären.

Und zu zweit schaffen wir das auf jeden Fall!”


“The dream is actually 12 years old and has it’s origin in Argentina. They have such amazing restaurants there and since my time there it was my dream to open a burger house or a restaurant where we would grill the meat as they do it in Argentina. But unfortunately it is impossible to get a permission to do barbecues with open fire – at least in closed rooms – and in the meantime there are too many burger houses already. Well, and this is how the dream developed from year to year and last year we found this possibility to take over this Cafe within a travel center. The idea to turn it into a Creperie – a place for French pancakes – was born and it feels wonderful! We just opened three weeks ago and it is going quite well. It is a great experience to meet all these different people and our crepes are becoming better and better every day.

In the evenings we offer this here as an event location for companies or groups. In a few weeks I will give a workshop here: the process of the crepe production is a wonderful way of explaining different methods like Kanban or other agile project management methods.

And I we will make it as a team of two!”