Spider-Gwen

“Ich bin Spider Gwen. Ich habe mich für diesen Charakter entschieden, weil viele MARVEL Figuren hier auf der Comic Con vertreten sind – aber immer nur das, was aktuell im Kino läuft. Ich schwimm` da lieber gegen die Masse stelle lieber einen Charakter dar, der auch wirklich aus den Comics ist und nicht einen Charakter, den man nur aus den Filmen kennt. Das ist der Ursprung und wir sind hier auf der Comic Con und nicht auf der “Was-ist-gerade-im-Kino”-Con.

Für die Spider Gwen im Speziellen habe ich genommen, weil sie auch Kinderfreundlich ist. Oft erkennen mich Kinder schneller als Erwachsene, weil sie aus einer Kinderserie ist. SpiderMan kennt noch jeder, aber wenn es um seine Freunde geht, wissen nur noch sehr wenige, dass Spider-Gwen z.B. im 3. Film nur eine kurze Szene hatte, als sie vom Hochhaus stürzt. Im Comic kommt sie viel öfter vor und sie hat sogar ihre eigene Comic-Reihe.
Mit diesem Charakter riskiere ich zwar, dass die Leute weniger Fotos von mir machen, aber oft mache ich Leute auch neugierig.

Ich war schon immer ein Mensch, der sehr viel gelesen hat und eine Freundin hat mir mal ein Manga ausgeliehen. Ich war schon beim ersten Aufschlagen begeistert. Denn wenn man die einfach so aufschlägt, wie man ein normales Heft liest, dann sieht man erst mal eine große Stop Hand, die dich darauf aufmerksam macht, dass man das Heft umdrehen muss, denn man liest sie ja rückwärts. Und das steht wirklich in jedem Manga. Alleine das war schon der Reiz: das ist wie lesen, aber eben ganz anders.

Ich mach auch ganz viele Charity-Sachen mit einer Gruppe und einem Verein. Wir sammeln Spenden für Kliniken oder ähnliches. Zum Beispiel laufen wir dann alle als Vampire rum, um auf Blutspenden-Aktionen aufmerksam zu machen. Eigentlich bin ich mehr auf Charity bzw. Benefiz-Aktionen, als solche Conventions. Natürlich nehme ich alle mit, die in der Nähe sind – und auch vielleicht ein bisschen weiter – ich war schon in Rotterdam, Wien, Florenz und Malaga. Aber die Charity-Sachen liegen mir mehr am Herzen – da mach ich halt wirklich was Sinnvolles.”

Meine Kita

“Kinder sind großartig: sie sind offen für alles und sie sind erst mal positiv auf alles eingestimmt. Sie trauen sich so viel und haben keine Angst vor Rückschlägen. Sie versuchen Dinge einfach mal. Ich mache gerade eine Ausbildung zur Erzieherin und mein Traum ist es, irgendwann mal meine eigene Kita zu haben. Ich will die Kinder unterstütze und fördern, wo sie es brauchen und wollen. Ich will ihnen alle Wege offen halten und das alles nicht nur auf einem Papier für die Konzeption. Ich würde in meiner Kita das dann auch wirklich leben wollen und den Kindern eine schöne Kindheit bereiten.”

Signal – Fridays for Future

“Die Idee hierher zu kommen, war eigentlich die Idee der Kinder und natürlich habe ich sie dabei unterstützt. Eine Lehrerin hat den Kindern das Video von Greta Thunberg gezeigt und dann wollten sie unbedingt hierher.

Ich finde es schon bemerkenswert, dass aus der Klasse mit 22 Kindern heute nur vier heute hier sind. Wir haben es sogar angeregt und darüber informiert, aber die anderen haben sich davor geduckt. Die ersten 3 Stunden sind die Kinder in den Unterricht gegangen und danach mit uns hierher zur Demo. Dafür haben wir sie nicht krankgeschrieben, denn ich denke, dass ist das falsche Signal. Auf die Reaktion der Rektorin warten wir noch, aber ich denke, was immer sie tut: sie setzt ein Zeichen.”

Mitdemonstrieren

“Wir sind heute hier und nicht in der Schule, weil wir es total wichtig finden, dass die Umwelt geschützt wird und dass der Klimawandel nicht immer mehr steigt. Die Politiker tun einfach nicht genug für die Umwelt und wir brauchen das Ergebnis.

Für den Umweltschutz machen wir schon einiges:
Weniger Milch trinken und weniger Fleisch essen. Öfter das Fahrrad nehmen, mehr laufen und mehr öffentlich fahren. Nicht so oft in den Urlaub fliegen. Und wir wünschen uns, dass nicht mehr so viele Leute den Müll auf den Boden schmeißen.

Unser Lehrerin hat uns das Video von Greta gezeigt und sie findet es gut, dass wir hierher gehen. Aber wir wissen noch nicht, wie die Rektorin reagiert. Es kann sogar sein, dass wir einen Verweis bekommen. Aber das nehmen wir in Kauf, damit wir hier mit demonstrieren können. Unsere Eltern haben auch gesagt, dass wir hierher dürfen und würden den Verweis deshalb auch für uns einfach akzeptieren.”

Dirtpark

DSC_0346

“Ich mag das BMX Fahren so gerne, weil es mega Spaß macht und irre abwechslungsreich ist. Jede Anlage ist anders. Wir haben so ziemlich alles zu Hause, was Rollen hat. Ich fahre sehr gerne Skooter, aber da hat keiner aus meiner Familie mitgemacht und das war langweilig.

DSC_0338

Über zwei Freunde, die Profis sind, bin ich zum BMX Fahren gekommen. Ich mach es noch nicht so lange, aber inzwischen macht meine ganze Familie mit. Wir suchen immer wieder im Internet die verschiedenen Parks und fahren dann alle gemeinsam hin.

Mein Rad haben wir vor einigen Jahren von einer Freundin von meiner Mutter geschenkt bekommen. Es ist  noch aus den 80ern und sah ziemlich fertig aus. Im Sommer war ich dann in Berlin für ein paar Wochen und der Freund meiner Mutter hat es komplett für mich restauriert: abgeschliffen, neue Farbe, neue Radmäntel und so weiter. Jetzt ist es super cool!”

Skatergirl

Youngest.jpg

“Ich turne und fahre Skateboard. Beides macht mir so viel Spaß, dass ich mich nicht mal entscheiden könnte, welches ich lieber mache. Zwei Tage habe ich nun hier beim “Hot Curbs & Cool Pools” contest mitgemacht: am Samstag beim “Street” und am Sonntag beim “Bowl”. Ich habe zwar nicht gewonnen, aber darum geht es ja auch nicht. Es geht nur darum, Spaß zu haben.”

Welch weise Worte der jüngsten Teilnehmerin beim Girls Skate Jam des Hot Curbs & Cool Pools Festival letztes Wochenende! Und wer Lust hat, der jungen Dame zu folgen, der kann das unter instagram.com/sk8rei

Weitergeben

Frauenrechte.jpg

“Ich habe schon mein ganzes Leben für die Rechte der Frauen gekämpft. Ich bin schon immer Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin. Als Geschichtslehrerin weiss ich, wie kostbar der Frieden ist. In den 70er Jahren hab ich meinen Schülern immer erzählt, dass kein Krieg mehr kommt. Um so mehr schmerzt mich zu sehen, was zur heutigen Zeit wieder um uns herum passiert.
 
Ich bin selber Kriegskind. Meine Eltern haben den Krieg voll miterlebt und wir haben viele Verwandte verloren. Ich bin deswegen ohne Großeltern aufgewachsen und es war immer präsent, dass viele liebe Menschen nicht mehr bei uns sind. Meine Eltern waren nicht politisch aktiv, aber sie haben sehr politisch gedacht. Meinem Vater war unsere Bildung sehr wichtig. Es war ihm immer wichtig, dass wir zur Schule und auch auf die höhere Schule gehen – durchaus keine Selbstverständlichkeit in diesen Jahren! Er hat immer gesagt, dass uns die Bildung keiner mehr nehmen kann. Vielleicht eine schon zu oft zitierte Weisheit, aber sie hat ja doch ihre Wahrheit. Er hat auch immer gesagt: “Lest Zeitung! Informiert euch, was um euch rum und in der Welt passiert!” Ich bin ihm heute noch immer sehr dankbar dafür, dass er uns so erzogen hat. Und ja, ich hab ihm das auch zu Lebzeiten schon gesagt, dass ich ihm dafür dankbar bin, auch wenn wir viel und ausgiebig gestritten haben. Wir waren eindeutig anderer politischer Couleur und ich bin ihm eindeutig zu radikal geworden in den 60er Jahren. Das hat ihm viel Kopfzerbrechen bereitet.
 
Um so mehr schmerzt es mich, dass ich dieses politische Denken nicht an meine Kinder weitergeben konnte. Ich habe meine Kinder viel auf Demos und auf Bazare mitgeschleppt – schon von ganz klein auf. Und jetzt sagen sie, dass sie an diese Zeit nicht nur gute Erinnerung haben. Vielleicht ist das auch nicht immer der richtige Weg. Aber ich bin meinen Kindern – vor allem meinem Sohn – eindeutig zu links.
 
Interessanterweise ändert sich das allerdings gerade bei meiner Tochter. Sie wohnt in Barcelona und wohnt auch nicht weit entfernt vom Parlament. Auf einmal hat sie Angst. Angst wie es weitergeht und um ihre Kinder. Jetzt auf einmal wird sie politisch und ruft an und erzählt mir davon.”
 
Das ist das erste Porträt, auf dem die Person nicht erkannt werden wollte und diesem Wunsch gehe ich natürlich auch gerne nach. Danke um so mehr, dass ich diese wundervolle Geschichte aufschreiben durfte!
 
 

 

Longboarder

Longboarder.jpg

“Ich bin wirklich zufrieden in meinem Leben. Ich kenne auch andere Zeiten, in denen ich voll im Hamsterrad gelaufen bin. Aber ich hab mich vor einiger Zeit dafür entschieden, mein Leben komplett umzustellen. Jetzt arbeite ich nur noch 16 Stunden und bin viel zufriedener. Natürlich wäre es anders finanziell einfacher, aber so kann ich viel mehr selber entscheiden, und viel öfter tun, was ich will.

Wenn ich eines aus dieser Zeit bereue, dann ist das, dass ich meiner Frau nicht besser helfen konnte. Sonst hätte es vielleicht geklappt. Als ich meinen Job aufgegeben habe, war es einfach zu spät. Ich weiss also sehr gut, was es heisst, von der Arbeit getrieben zu sein.

Die Kinder haben 5 Jahre bei mir gelebt. Erst vor einigen Jahren sind sie wieder zurück zu ihrer Mutter. Das war natürlich nicht einfach für mich, aber ich wollte der Mutter die Chance geben, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.

Ich sehe meine Kinder so viel wie möglich: jedes Wochenende, unter Woche immer wieder und die kompletten Sommerferien. Ich habe ja jetzt Zeit und fahre immer wieder im Zug zu ihnen.

Den Schritt zurückzutreten habe ich komplett selber entschieden. Im Nachhinein hat mir die Gesundheit gezeigt, dass das auch nötig war. Ich habe vor nicht allzulanger Zeit Probleme bekommen und musste dann auch innerhalb kürzester Zeit am Herzen operiert werden. Zurücktreten war also die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

Ich denke, wenn man unzufrieden ist, dann ist man es immer selber.”

Was für eine spannende Begegnung! Wir saßen letztendlich fast eine Stunde zusammen und haben darüber philosophiert, wie man zufriedener sein kann.

Longboarden hat dieser junge Mann übrigens wegen seiner Kinder. Die haben sich ein Longboard gewünscht und da hat er einfach gleich mitgemacht – mit schlappen 56 Jahren. Cool, oder?

Happy Birthday

Happy Birthday

“Wir haben gerade ganz frisch ein Haus gekauft, das noch von 1934 ist. Die Nachbarn hatten wohl die Sorge, dass da jetzt ein großes, mehrstöckiges Haus hinkommt. Aber wir haben uns entschieden, es komplett zu erhalten und es britisch- skandinavisch herzurichten. Es ist ein Kaffeemühlenhaus und hat damit einen quadratischen Grundriss und erinnert an eine Kaffeemühle. Es ist zwar viel Arbeit und sicher auch eine finanzielle Frage, aber ich freue mich sehr darauf. Es ist eine schöne, kreative Arbeit.

Und ich vertrete hier eine schöne dänisch Kindermodenmarke namens Pompdelux.  Das ist wirklich schön, denn so finde ich auch Anschluss an viele Familien. Wir sind nämlich erst vor einem Jahr hierher gezogen.

Ich hab heute Geburtstag und wir kommen gerade vom Brunchen – dem neuen Essen gehen, wenn man Kinder hat. Das Foto ist gut geworden – mit Falten und allem. Freundinnen von mir machen immer Filter drauf, damit man die Falten nicht mehr sieht. Das finde ich sehr schade, denn dann geht der Charakter auf dem Bild total verloren. Ich steh dazu. Mir gefällt das. ”

Noch mal alles Liebe zum Geburtstag, liebe Victoria!!

 

Harter Tag

Harter Tag.jpg

“Eigentlich haben wir einen echt harten Tag heute, deshalb behalte ich lieber die Brille mal an. Ich bin noch ganz schön verkatert, weil wir gestern einen Geburtstag gefeiert haben und ziemlich lange aufgeblieben sind. Aufräumen mussten wir auch alleine, weil mein Mann gleich in der Früh abgehauen ist, weil heute der Todestag seiner Mutter ist. Und du hattest heute auch einen recht harten Tag.”

“Heute morgen hatten wir ein Fussballspiel und haben 10:0 verloren. Das ist echt hart. Erst hab ich ein bisschen geheult, aber dann ging es wieder. Wir haben aber auch neue Trainer und die konnten uns während des Spiels echt nicht leiten, wie die alten Trainer. Die kennen ja noch nicht mal unsere Namen. Wahrscheinlich war der Schiedsrichter schuld (lacht).”

“Deshalb gehen wir jetzt erst mal neue Fussballschuhe holen. Wahrscheinlich waren es die Schuhe.” (beide fangen zu lachen an)

Happy Baby

Happy Baby.jpg

“Ich bin gerade rundum glücklich und würde mir eigentlich nur wünschen, dass es noch viel mehr Menschen so geht. Dieser Kleine hier ist gerade 3 Monate und wir tigern hier um den Block, während die Mama beim Seminar ist. Eigentlich sollte er langsam aufwachen und wenn er dann Hunger hat, dann muss es schnell gehen.

Ich genieße die Zeit wirklich sehr. Gleich am Anfang hab ich 2 Monate Elternzeit genommen und ich werde bald zwischen zwei Jobs noch mal einen Monat frei nehmen. Ich bin so froh, dass ich das so alles erleben darf und so nah dabei sein kann. In anderen Generationen war das ja echt nicht selbstverständlich. Und auch jetzt gibt’s einige Papas, die ich nicht verstehe. Zum Beispiel ergibt sich bald eine Gelegenheit, mit den Kleinen ein Babyschwimmen zu machen und eine Bekannte meinte, ihr Mann hätte da einfach keine Lust drauf. Ich würde echt viel geben, um mit dem Kleinen durchs Wasser zu springen. Mensch, jetzt haben wir doch endlich die Chance, das müssen wir doch genießen. Weshalb bekommt man denn sonst Kinder?

Bald ziehen wir von München weg. Das ist zwar schade, aber irgendwie fügt sich gerade alles echt perfekt ein: neuer Job, wir ziehen in die Nähe der Großeltern, Eigenheim und alles was dazu ghöert. Es öffnen sich viel mehr Türen als sich schließen. Ich bin einfach echt glücklich.”

Power

Power

“Ich bin Friseurin und Visagistin und alleinerziehende Mutter. Meine Tochter Magdanlena ist 7 Jahre und vor 4 Jahren haben sie die sehr seltene Knochenkrankheit  Morbus perthes bei ihr festgestellt. Ich werde es nie vergessen, wie der erste Arzt mich einfach heimgeschickt hat und mir nichts in die Hand gegeben hat. Ich saß in der U-Bahn und hab im Internet darüber gegoogelt. Das war echt hart. Es gibt nur sehr wenige Ärzte, die sich mit dem Thema auskennen und das ist eigentlich am Schlimmsten: dass man nie genau weiss, wie man am besten helfen kann bzw. welche Medikamente ihr helfen werden. Sie saß auch am Anfang eine Weile im Rollstuhl – ich musste sie da reinsetzen – aber momentan geht es ohne. Sie selber geht eigentlich ganz gut damit um.

Was für mich allerdings wirklich krass war, dass ich von einigen Freunden wenig Verständnis bekommen habe. Magdalena ist 70% behindert und trotzdem haben einige gesagt: ach, das ist doch nicht so schlimm.

Die Sprengelschule hat sie abgelehnt. Eigentlich dürfen das die Schule nicht mehr und ich hätte das per Gericht sicher durchsetzen können. Aber ich wollte nicht, dass sie mit diesem Stigma in der Schule anfängt. Bildung ist so wichtig und ich werde alles tun, damit sie so vie wie möglich erreichen kann. Denn es ist ja nur der Körper, der Probleme hat – nicht ihr Kopf. Sie ist ganz normal clever, wie die anderen Kinder auch. Daher zahl ich auch jeden Monat eine Privatschule. Ihre Lehrerin integriert sie, wie es nur geht und ich bin sehr dankbar dafür. Auch wenn es wirklich manchmal schwierig ist, denn die 300 Euro fehlen eben an anderer Stelle.

Aber wir verzweifeln jetzt nicht daran, dass sie im Rollstuhl sitzt. Ich bin mit ihr auch einen Mini-Halbmarathon gelaufen. Erst wollte sie nicht, weil sie das nicht im Rollstuhl machen wollte. Da hab ich ihr erklärt, dass es nur zwei Möglichkeitn gibt: entweder wir machen das mit ihr im Rollstuhl oder wir können einfach nicht mit rennen. Tja, dann hab ich sie eben geschoben und es war großartig.

Mir graust nur, dass wir irgendwann noch eine große Operation vor uns haben. Da wird sie voraussichtlich 6 Stunden operiert. Aber daran denke ich jetzt lieber einfach noch nicht.

Und ich? Ich bin schon immer im Bereich Beauty und mach das echt super gerne. Und ich liebe meinen Käfer! Am liebsten hätte ich einen aus den 50ern bekommen, denn dieses Jahrzehnt liebe ich. Aber diese Schönheit hier ist von 1968 und ist einfach großartig.”

New York

New York.jpg

“Wir sind gerade hier auf Heimaturlaub. Ich bin zwar hier in München geboren und aufgewachsen, aber seit 18 Jahren lebe ich in New York. Ich betreibe dort eine Website für deutsche Familien in New York und Umgebung: CityKinder. Auf der Seite findet eigentlich jeder die Informationen, die man so braucht, wenn man nach New York zieht bzw. dort Fuss fassen möchte. Aber es geht nicht nur um Informationen, sondern auch um die Community außen rum: wir feiern die deutschen Feiertage gemeinsam und haben auch sonst viele Veranstaltungen und Informations-Workshops, wo sich jeder austauschen kann und andere Leute in einer ähnlichen Situation treffen kann. Die Ausflugs-Informationen in New York sind genauso auch für Leute interessant, die einfach nur nach New York zu Besuch kommen.

Was mich an New York so fasziniert ist die kulturelle Mischung und dass du in New York immer jemand findest, der sich auch für das interessiert, was du spannend findest. Und sei es der durchgeknallteste Fetisch: in New York findest du sicher noch jemanden mit dem gleichen Splean. Das ist in der Hinsicht spannend, das man sich in New York eigentlich selber finden kann.

Die Downside von New York ist natürlich, dass es wirklich, wirklich, wirklich teuer ist und sich daher auch alles ums Geld dreht. Daher vermiete ich z.B. oft auch über airbnb. Was Geld in die Kasse spült – vor allem weil wir gleich ein paar Schritte vom Central Park und in der Nähe des American Museum of Natural History wohnen.

Was ich in New York vermiss sind die Brezen und die Familie. Aber zurückkommen? Das kann ich mir zumindest in den nächsten 10 Jahren überhaupt nicht vorstellen. Dazu habe ich mir gerade mit CityKinder einfach zu viel aufgebaut und wir sind zu verwurzelt dort. Wir sind sehr glücklich dort.

Ich glaube, dass ich auch nicht mehr in einen normalen Job zurückgehen könnte. Einerseits sicher weil ich gerne mehr als 2 Wochen Urlaub im Jahr hätte und vor allem, weil ich mir die Zeit gerne einteilen möchte, damit ich für meine Tochter da sein kann. Und andererseits macht mir das auch so viel Spaß: jeden Tag ist was Neues, es wird nie langweilig und ich kann Menschen verbinden. Das ist einfach mein Traum! Wenn ich mir noch was wünschen müsste, dann wäre das natürlich, dass CityKinder weiter wächst und ich weiterhin für meine Tochter da sein kann.”

 

Nature

Nature.jpg

“Ich liebe die Natur und Tiere. Wir wohnen in der Nähe vom Central Park und wir haben sogar den Kletterbäumen dort einen Namen gegeben: Daisy, Twigs und Roots.

Wenn ich die Chance hätte, den Menschen was zu sagen, dann würde ich ihnen sagen, wie wichtig die Natur ist. Wir sollten der Natur mehr Raum geben, statt ihr  noch mehr Platz wegzunehmen. Zum Beispiel gibt es einen schönen kleinen Park um das American Museum of Natural History und jetzt wollen sie in dem Park noch mehr Gebäude hinstellen. Aber wir brauchen Gärten und Parks und nicht nur Gebäude.”

Russland

Russland.jpg “Ich bin Russland aufgewachsen. Mit 14 Jahren bin ich nach Deutschland gekommen ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Meine Mama hat zwar mit mir Deutsch gesprochen, aber ich hab nur auf Russisch mit ihnen gesprochen. Und jetzt bin ich Dolmetscherin für Russisch, Englisch und Deutsch, aber gerade in Elternzeit.

Ein bisschen bin ich zwischen hier und Russland schon hin und her gerissen. Auf der einen Seite ist hier meinen Mama, mein Mann und mein Kind. Aber auf der anderen Seite ist mein Vater und meinen zwei kleineren Geschwister in Russland. Daher sind wir auch immer wieder drüben. Ich hoffe, dass es jetzt auch bald wieder so weit ist, dass wir rüber fahren zu Besuch – wahrscheinlich Weihnachten.”

Seit der Grundschule

Kinder.jpg

Woher kennt ihr euch?
“Wir kennen uns schon seit der Grundschule. Inzwischen arbeiten wir in der gleichen Firma und wohnen auch zufällig auch noch sehr nah beieinander.

Was ist bedeutet euch Freundschaft?
“Alles!”

Was ist euch gerade sehr wichtig?
“Unsere Kinder. Dass sie ihre Schule gut machen und ihren Abschluss machen. Das ist so wichtig, denn nur so kann was aus ihnen werden. Nur so können sie Erfolg haben.”

 

Love my kid

LoveKids

Es sind die zufälligen Begegnungen, die ich liebe. Ich sitze in einem Cafe in der Amalienstraße. Der Bagel gut, aber das Mädel hinter dem Tresen ne Wucht: zuvorkommend, offen, super nett und hilfreich. Und dann fangen wir zu quatschen an:

“Ich habe eine Tochter mit 2 Jahren und manchmal frag ich mich, was ich vorher überhaupt gemacht habe. Früher hab ich gearbeitet, kam heim und saß den abend auf der Couch rum. Und jetzt? Ich arbeite immer noch, aber ich liebe es einfach Mama zu sein. Jetzt erst macht alles auf einmal irgendwie Sinn.

Was ich am liebsten mag? Alles. Selbst das Windeln wechseln, wenn sie mal wieder bis oben hin voll ist. Das gehört genau so dazu. Das einzige, was ich echt anstregend finde, ist wenn sie krank sind. Aber auch das gehört dazu.”

Kunst und Kids

KunstKinder“Gerade kämpfe ich damit, wie ich alles unter einen Hut bekommen soll. Ich studiere hier an der Akademie (der bildenden Künste) und habe zwei kleine Kinder. Und dann hab ich auch noch einen Freund dazu und irgendwie bleibt für nichts richtig Zeit – geschweige denn für mich.

Besonders schwierig finde ich, den feinen Grad zu treffen zwischen “Das ist die mit den zwei Kindern” und was ich sonst noch bin. Aber das Thema ist natürlich gerade allumfassend im Vordergrund bei mir – auch in der Kunst.

Wenn ich mal wieder nur begrenzt Zeit habe, dann schaffe ich es oft nicht genau in dieser Zeit kreativ zu sein. Auf Knopfdruck Kunst schaffen – das geht einfach nicht. Das ist sicher eines der schwersten Dinge. Dann konzentriere ich mich aber einfach auf die technischen Aspekte. Zum Beispiel habe ich mich in den letzten Monaten auf die Fotografie konzentriert. Auch wenn das nicht ganz mein Ding ist – ich komme eigentlich aus der Malerei. Aber ich hab das Beste draus gemacht und bilde mich dort fort, wo es geht. Und wenn dann die Zeit ist, dann konzentriere ich mich wieder auf die Malerei.”

 

Samira

Samira

“Ich heisse Samira, bin 26 Jahre und alleinerziehende Mama von einem super süßen 3jährigen Sohn. Er ist wirklich, das Beste, was mir je passiert ist.

Ich liebe die Liebe, das Leben, die Menschheit und Mama Erde.”


“My name is Samira, I am 26 years old and a single mom of a 3 years old super sweet boy. He really is the best ever happened to me.

I love life, love, human mankind and mama earth.”

 

Golden Man, Golden Heart

“Früher wenn ich angefangen habe, mich anzumalen, sind die Kinder stehen geblieben und haben zugesehen. Das passiert leider heutzutage nicht mehr so oft. Vor einigen Tagen erst war ein Junge da, der mir von Anfang bis Ende wirklich zugesehen hat. Das war richtig schön, seine Freude zu spüren.

Ich mache diesen Job jetzt seit 20 Jahren. Seit 12 Jahren hier in München. Meine Familie wusste lange nichts davon. Es kommen Leute jedes Jahr wieder und machen ein Foto von mir und zeigen mir dann die Fotos von den vergangenen Jahren. Ich meine, sie haben die Fotos teilweise von vor 4 oder 10 Jahren noch auf ihrem Handy und zeigen es mir dann.

Golden Heart_4.jpg

Wenn die Kinder nicht wären, dann hätte ich es nie so lange ausgehalten. Sie geben mir alles, was ich brauche: ihre überraschten Gesichter, wenn sie erst minutenlang überlegt haben, ob ich wohl wirklich echt bin und ich mich dann doch bewege. Ihr Lachen, ihre Freude. Ich mach das nicht für Geld. Ich freue mich einfach nur, wenn sie es toll finden, was ich mache. Und wenn sie mir Respekt erweisen.

Nicht alle Leute sind immer respektvoll. Es gibt ein paar Leute, die mich anfassen oder sogar schlagen. Am schlimmsten ist es, wenn sie einfach von hinten kommen. Das kommt gottseidank nicht so oft vor, aber ich muss immer wachsam sein.

Golden Heart_8

Ich habe schon viele Farben ausprobiert, aber Gold passt gut zu mir – und meinen blauen Augen. Früher hab ich auch in Barcelona gestanden und da war ich Silber. Das sah auch echt super klasse aus. Aber leider gibt es die Grundstoffe für das Silber nicht mehr. Ich mache die Farben nämlich schon immer selber. Die Farben, die man kaufen kann, sind nicht gut für die Haut. Ich habe sogar eigene Mischungen für kaltes und warmes Wetter. Ich stehe hier ja auch im Regen.

Bis ich komplett fertig bin vergehen entweder 20 Minuten oder eine ganze Stunde. Das kommt darauf an, wie sehr es mir Spaß macht. Ich trage die Farbe mit dem Pinsel auf, weil das besser aussieht. Mit dem Schwamm wird es nie so gut. Mir ist jedes Detail wichtig. Ich habe das Podest, das Kostüm und die Farbe selber gemacht. Alles ist bis auf das kleinste Detail abgestimmt. Sogar der Bart ist mein eigenes Haar, das ich früher mal hatte – bis ich die Farbe mal falsch gemischt habe und mir meine Haare mit einem Küchenmesser vom Kopf rasieren musste, weil es so hart geworden ist.

Das einzige, was mir sehr weh tut ist, dass ich hier immer von Kindern umgeben bin und ich mit meinen eigenen Kindern kein Wort sprechen kann. Seit zwei Jahren habe ich nicht mehr mit ihnen gesprochen und das tut weh. Alle sagen, dass sie sich bestimmt irgendwann wieder melden, aber ich befürchte, dass das nie passieren wird. Ich habe so viel versucht. Ich hoffe wirklich, dass die Leute recht haben.”

Golden Heart_6

Auf dem Marienplatz werden jeden Tag Lizenzen für Straßenkünstler vergeben. Seit vielen Jahren steht eine ganz besondere Statue dort. Und wer Glück hat, und hinter seinem Lächeln den wahren Kern kennenlernt, hat ein goldenes Herz gefunden. Danke, lieber Adrian, dass du mir dein Herz geöffnet hast und ich bei deiner Verwandlung dabei sein durfte. Und in 10 Jahren sitzen wir bei dem versprochenen Bier zusammen und wir sehen, wer recht behalten hat. Von ganzem Herzen.

Golden Heart_12

 


“In former times when I started to paint my face the kids stopped and started watching me. Unfortunately in these days this is not happening so often anymore. Just a few days ago I little boy watched me from the beginning to the end. It was so nice to feel his joy.

I am doing this job for 20 years. Since 12 years in Munich. My family did not know about it for a long time. Some people come again and take pictures and then show me the pictures from previous years. I mean they have pictures form 4 or 10 years ago on their mobile and show this to me.

If it weren’t for the kids I would never have survived that long. they give me all I need: their surprised faces when I they have thought about me being real or not and when I then suddenly start moving. Their laughter, their joy. I am not doing this for the money. I am just so happy when they like it what I am doing and when they show me their respect.

Not all people are respectful. There are some people how touch me or even hit me. The worst part is when they attack me from the back. But this happens really rarely, but I have to watch out all the time.

I have tried quiet some colors but gold really suits me – and my blue eyes. Before I was in Barcelona and I was silver. This really looked awesome. But unfortunately after a while it was impossible to buy the basic ingredient for the silver after a while. I am doing all my colors myself. The colors you can buy, are really bad for your skin. I have different mixtures for cold or warm weather. I am standing here also when it rains.

It takes me between 20 minutes and one hour to get me completely ready. It depends on how much fun I have. I putting on the color with a brush, because this looks so much better. If you do it with a sponge it will never so good. Every details is important to me. I did it all by myself: the little podium, the costume and the colors. Everything little details is in sync. Even the beard is my own hair which I had before – until I did the wrong mixture of the color once and then had to cut my hair off my head with a kitchen knife because it became so hard.

The only thing what really hurts me is that I am surrounded by kids all day and I can not talk a single word to my own kids. I have not spoken to them for two years and that really hurts. Everyone says that in a few years they sure will contact me but I really fear that this will not happen. I have tried so much. I really hope that the people are right.”

At Marienplatz (the main square in the heart of Munich) they give out licenses for street artist every day. Since many years there is one very special statue. And if you are lucky and find the real core behind his smile, you will find a golden heart. Thanks, dear Adrian, that you opened your heart to me and that you allowed me to participate in your metamorphosis. And in 10 years we will sit together with this promised beer and we wil see who was right. From the bottom of my heart.

Cool parents

Coolparents.jpg

“Wir kommen eigentlich aus Nürnberg, aber wir mussten einfach mal wieder raus. Tapetenwechsel. Er hat schon ein Kind in der Pubertät und für mich war es das erste Kind. Den Spagat hinzubekommen zwischen einem Kleinkind und einem Teenie ist oft gar nicht so einfach, aber das funktioniert echt ganz gut – vor allem weil der Große echt sehr cool und ausgeglichen ist. ”

Ich hab die beiden getroffen, als sie gerade ein Stückchen entfernt von einem entzückenden Jungen auf Stühlen saßen, während der Kleine gerade auf dem Bürgersteig saß und den ersten Anflug eines Wutanfalls hatte und ein wenig rumschrie. Aber das ganze war auf seiner Seite etwas halbherzig. Sie saßen da, beobachteten ihn, sprachen beruhigend auf ihn ein und waren einfach super cool. Kein Wunder, dass die Kids so unfassbar relaxed sind! Bei den tollen Eltern!!!


“We actually are from Nuremberg, but we just had to get out. Change of Scene. He already had a kid who is in the middle of puberty. And for me for me it was the first kid. The balancing act between a toddler and a teeny is not always easy but it works out pretty fine – especially since the big one is quite cool and relaxed.”

Risk

Risk.jpg

“Als frisch gebackener Vater gehe ich deutlich weniger Risiken ein. Ich war beim Klettern sicher nie ein großer Draufgänger, aber das eine oder andere Mal ist mir doch dann was passiert. Wenn ich an einige Dinge zurück denke, die wir so gemacht haben: jetzt mit Kind mache ich es sicher nicht mehr so. Ich habe auch nicht vor, meine Kinder zum Klettern mitzunehmen. Die haben da ja keinen Spaß dran.”


“As new dad I am clearly not risking as much as I did before. As a climber I was never a daredevil, but every now and then something happened. If I look back to things we did: now with a kid I would not do them again. I also do not plan to take my kids climbing. What kind of fun is that for them to watch us climb?”

School of life

school

“Ich habe zwei Söhne und ich war nie streng, aber wenn es um die Schule ging war ich  unerbittlich. Andere konzentrieren sich darauf, dass die Kinder später Geld nach Hause bringen, aber das war mir nie wichtig. Geld ist dreckig und es kann dir jeder wieder wegnehmen. Was du im Kopf hast, kann dir aber nie wieder jemand wegnehmen.

Ein Sohn hat gleich studiert, arbeitet jetzt bei BMW und verdient viel Geld. Mein anderer Sohn wollte nach dem Abitur erst mal eine Ausbildung machen. Als er ausgezogen ist, hab ich ihm meinen Wohnungsschlüssel gegeben und ihm gesagt, dass er jederzeit wiederkommen kann und nicht wie ein Fremder klingeln muss. Nach drei Jahren ist er tatsächlich zurückgekommen und hatte keinen Ausbildungsplatz gefunden. Jetzt ist er gerade im letzten Jahr seines Studiums.”


“I have two sons I am was not very strict with them. Only if it came to school I was relentless. Some others want their kids to bring back home some money but this is not important to me. Money is dirty and they can take it away from you. But what you have in your head nobody can take away from you.

One son studied right after school, works for BMW and earns a lot of money now. The other did want to do a apprenticeship after school first. When he moved out I gave him the key to my flat and told him that he can come back at any time and he does not have to ring the bell like a stranger but can open the door himself and can go back to his room any time. After three years he came back because he hadn’t found a contract for an apprenticeship. Now he is in his last year of University.”

Einheitsbrei

einheitsbreiWenn man sich so umkuckt, sind doch alle gleich angezogen und haben die gleichen Hobbies. Wir wollen nicht zu diesem Einheitsbrei gehören. Wir sind sehr kreativ – basteln und machen Musik. Alles begann mit einem Musical. Jetzt haben wir eine Band. Die Musik kann man nicht einfach so beschreiben, das gehört nicht einer Musikrichtung an. Zum Beispiel kam vor kurzem einer mit einem klassischen Stück an und das haben wir dann gespielt und damit experimentiert.


“If you look around, everyone wears the same things and likes the same things. We do not want to be in this mainstream boredom. We are creative – we like handcrafting things and we play music. Everything started with a musical. And now we have a band. You can not describe our music in a word – this is not one music style. A couple of days ago someone came with a classic piece and this we played and experimented with it.”

 

Happy Heart

IMG_9745.jpg

“Sie haben uns schon bei der U2 einen Tag nach der Geburt gesagt, dass er ein Loch in der Herzwand hat, die die beiden Herzkammern eigentlich trennen soll. Wie groß das Loch war, haben wir erst am nächsten Tag erfahren. Die Monate danach waren nicht einfach. Alles war für ihn anstrengend, da sein Herz viel mehr leisten musste wegen des Lochs: das Stillen, Essen, einfach alles. Erst mit 5 Monaten dann endlich operiert worden und alles ist gut gegangen. Jetzt ist er richtig quicklebendig und noch süßer als vorher.”

Ich habe die drei auf einer privaten Feier kennengelernt und natürlich ist der Helm an dem Kleinen aufgefallen: er muss ihn tragen, weil er nach der OP sechs Wochen immer auf dem Rücken liegen musste und sich dadurch der Schädel verformt hat.
Aber warum ich ganz besonders ein Portrait von den beiden Eltern machen wollte ist die moderne Familienkonstellation: die Mama ist selbständig und hat einen eigenen Friseurladen. Noch vor der Geburt haben sie vereinbart, dass der Papa den großen Teil der Elternzeit übernimmt. Eine tolle, moderne Familie mit viel Charme!!

Miss Cool

DSC_0407.JPG

Sie war mit ihrer ganzen Familie und einer Freundin auf der STROKE Kunstmesse. Sie tanzt, spielt Geige, Klavier und kann nähen. Mathe ist nicht so ganz ihr Ding, aber dafür werden viele andere Dinge gerade immer interessanter.


She was on the STROKE art fair with her family and a friend. She dances, plays violin and piano and can sew. Maths is not really her cup of tea but other things seem to get more and more interesting.

Save

Berufsorientierung

IMG_9543Ich saß heute in der U-Bahn. Die Dame mir gegenüber sah sehr nett aus und hatte einen knallblauen Koffer auf dem Schoss. Darauf stand “Berufsorientierung”. Hat sie den für sich irgendwo ausgeliehen oder für jemanden anderen? Ich habe sie angesprochen:

“Ich arbeite für die “Akademie Kinder philosophieren”. Dieser Koffer enthält Material für eine Veranstaltung am Montag. Wir bieten Kurse zur Berufsorientierung an. Das ist sozusagen der Berufswahl vorgezogen. Wir versuchen uns den Fragen zu nähern: Wer bin ich? Was ist meine Berufung? Wo steht der Beruf gegenüber diser Berufung? Wir arbeiten mit Jugendlichen zusammen, die entweder in der 9. Klasse sich orientieren wollen, weil es bald mit der Schule zu ende geht. Für Kinder im Gymnasium geht das natürlich auch weiter. Es ist unglaublich, was man von den Jugendlichen teilweise zu hören bekommt. Ich kann immer wieder einiges für mich aus rausnehmen. Vor kurzem hatte ich zum Beispiel einen jungen Mann im Kurs, der meinte: “Ich fühle mich wie ein Löwe und ich möchte nicht, dass sie eine Katze aus mir machen.” Unglaublich, oder?”


I was sitting in the subway on my way home. A nice woman was sitting opposite of me with a bright blue suitcase on her lap. It said “Berufsorientierung” – “career orientation”. I wondered if she had it for herself or for someone else. I asked her:

“I am working for an academy called “Akademie Kinder philosophieren (academy kids philosophizing). This suitcase contains the material I am using for next Monday’s session. We offer courses for orientation for your career. You could say this is the first step before you choose your career after school. We try to find answers to the questions: Who am I? What is my calling? How does my calling fit into my options I am considering for an occupation? We work with young people who are in 9th grade just about finishing school and search for orientation. For kids in higher schools we even go further. It is completely amazing what we hear from these young kids. And I can say that there is always something I can use for myself, too. Just recently we had a young man in our course and he said: “I feel like I am a lion and I don’t want them to make a cat out of me.” Incredible, no?”