Sunshine Town

Sunshinetown.jpg

“Ich habe eine tolle Familie, sogar schon eine eigene mit zwei wundervollen Söhne und einen wundervollen Mann, der immer zu mir hält!”

“Ich habe noch nichts davon aber ich habe dafür eine wundervolle Familie und die tollsten Freunde (#SunshineTown) die man sich nur wünschen kann!!
Wir sind Geschwister, bin 6 Jahre jünger als meine Schwester und 10 Jahre jünger als mein Bruder, doch das war noch nie ein Problem. Wir haben gemeinsame Freunde, unsere Truppe nennt sich SunshineTown: egal ob jung oder alt, wir halten immer zusammen und sind für andere da! Bei uns scheint einfach immer die Sonne.”

Heimat

Woife

“Für uns bedeutet die Wies’n Tradition aufrecht zu erhalten und die bayrische Heimat zu feiern. Schon alleine dass der Dialekt ausstirbt ist so schade! Dabei ist es so nett, aber in der Schule werden die Kinder teilweise ja schon ausgelacht, wenn sie bayrisch reden. Auf dem Land sieht’s noch ein bisserl anders aus.”

Frage: Wie gehört ihr denn eigentlich zusammen?

“Wir haben ein schwindeliges Verhältnis. Nein, Schmarrn, mir san halt z’am. Offiziell müsste man wohl “Lebensabschnittsgefährten” sagen. Aber allein das Wort kann ich schon nicht aussprechen und mag es auch nicht.”

Frage: Und wir habt ihr euch kennengelernt?

“Im Heiliggeiststüberl! Kennst des noch? Des hat ja leider inzwischen a scho zu.”

We are Reality

Lange

“Wir haben uns 11 Jahre gekannt und aneinander vorbei gelebt. Jetzt sind wir seit 6 Jahren ein Paar und seit 3 Jahren verheiratet und finden immer noch, wir passen perfekt zusammen. Bevor wir ein Paar wurden, fanden wir uns schon eine ganze Weile ziemlich gut, haben aber beide gedacht, dass die jeweils andere noch in einer Beziehung ist. Damit war es komplett tabu, bis dann ihre beste Freundin uns endlich gesteckt hat, dass wir beide eigentlich frei sind. Lange, bevor der Funke dann endgültig übergesprungen ist, hat sie mir erst mal erzählt, was sie auf keinen Fall haben will: eine mit Hund, mit Kind und langen Haaren. Tja. Ich hatte alles drei und trotzdem sind wir dann zusammengekommen.

Ich arbeite bei der Polizei und kann meine Beziehung dort inzwischen offen leben. Das war erst mal nicht so, denn bei der Polizei gibt es häufig noch sehr konservative Klischeevorstellungen. Als ich mich bei der Polizei beworben habe, war ich noch verheiratet und hatte ein Kind. So bin ich schnell in einer Schublade gelandet. Als ich dann mit einer Frau zusammen gekommen bin, war es gar nicht so einfach aus dieser Schublade wieder raus zu kommen. Tatsächlich hatte ich das Outing erst dann, nachdem ich meine Dienstelle gewechselt habe. Da hatte ich auf einmal ein tolles Team und total nette Kollegen. Und als ich mit klopfenden Herzen endlich mal gesagt habe, dass ich mit einer Frau zusammen lebe, waren die Kollegen fast schon enttäuscht, weil sie nach der Intro eine große Nachricht erwartet hatten. Sie haben einfach nur gesagt: “Ach, das haben wir uns doch eh schon gedacht.” Das war für mich eine tolle Reaktion!

Wir sind heute natürlich zum feiern da, aber auch um eine wichtige Botschaft zu verbreiten: “We are reality!” Wir sind da, wir sind real! Uns kann man nicht mehr weg reden! Und zwar sind wir alle da! Und da ist es egal, ob du schwul, oder lesbisch oder transgender bist. Was wir nicht verstehen ist, warum sich in unseren eigenen Reihen einige Gruppen auch noch gegenseitig ausgrenzen. Das ist doch ein Witz, wenn eine Randgruppe die andere Randgruppe zur Randgruppe macht! Deshalb hatten wir auch letztes Jahr zum Christopher Street Day einen Lkw, auf dem wir ganz bewusst, alle verschiedenen Gruppen drauf hatten! Menschen sind so individuell wie die Liebe. Wäre doch langweilig, wenn wir alle gleich wären. Heute ist der Tag, an dem wir bewusst für alle Welt sichtbar werden und für Akzeptanz und Toleranz plädieren. Jeder Mensch sollte das Recht haben, auf seine Weise glücklich zu werden. Darum geht es uns!”

Greek Love

Greek Love

“Ich komme aus Griechenland und bin nur eine bestimmte Zeit hier – wegen der Arbeit. Nein, das stimmt nicht wirklich. Eigentlich ist es wegen der Liebe. Meine Schwester wohnt hier schon lange und ich habe letztes Jahr bei einem Besuch meiner Schwester meinen jetzigen Freund hier kennengelernt. Aber die Long Distance Beziehung zehrt an den Nerven. Und so habe ich mich entschlossen, für 3 Monate hierher zu kommen. Und ich es läuft super und ich liebe München.”

König von Togo

König Togo.jpg

“Das hier ist der König von Togo und ich bin seine Frau. Meine Nachricht an alle Menschen wäre: liebt euch und habt Spaß im Leben!”

Die beiden habe ich auf dem Marienplatz bei einer Faschings-Veranstaltung getroffen. Natürlich hab ich nachgefragt: Die Kleider macht sie wirklich selber – jedes Jahr was Neues! Die beiden haben getanz und gelacht und ich würde mir so wünschen, dass es mehr solcher Menschen gibt!

Nicht unterkriegen

Nicht unterkriegen.jpg

“Ich bin ein sehr fröhlicher Mensch und lass mich durch nichts unterkriegen. Auch nicht davon, dass manche Menschen – vor allem Kinder – immer wieder dumme Kommentare über meine Kleidung machen. Ich mache meine ganzen Klamotten selber und liebe es so kreativ meinen Stil ausleben zu können. Diesen Mantel hab ich selber gemacht – die Tasche und die Mütze auch.

Als ich 4 Jahre alt war, hab ich meinem Opa zugesehen, wie er gestrickt hat. Und seit dem mache ich es auch. Von ihm haben wir auch ganz viele Muster bekommen. Inzwischen stricke ich oft einfach drauf los und zeichne erst danach.
Meine Mama sagt immer, dass ich immer kreativ bleiben soll und ich hoffe sehr, dass ich irgendwann mal einen Job finde, in dem ich das voll ausleben kann.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mir wünschen, dass ich für immer mit meinem Schatz zusammen bleibe. Er nimmt mich so an, wie ich bin und das ist toll. Ich hab schon viel Mist erlebt mit Typen, die geraucht, gesoffen oder mich geschlagen haben. Aber er ist einfach anders – das hab ich sofort gemerkt. schon als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Er hat einfach seinen eigenen Stil und lässt mich so sein, wie ich bin.”

Liebe

Liebe

“Ich hab meine große Liebe gefunden. Er hat es erst mal nicht so gesehen, aber bei mir waren es von an Anfang große Gefühle und ich hab ihn mit der Zeit mit meiner Liebe überzeugt.

Wenn man irgendwann erwachsen wird, stellt man fest, dass die Liebe nicht nur romantisch ist, sondern viel Arbeit. Man muss an sich und miteinander arbeiten. Wir sind sehr verschieden, aber wir arbeiten an uns. Wir sind nicht verheiratet, sondern leben in einer echten Partnerschaft. Ich bin froh, dsas ich hier lebe. Da geht das. Keiner fragt, wann man endlich heiratet oder wann man Kinder bekommt. Hier akzeptieren sie mich, so wie ich bin. In Haidhausen hatte ich meine erste Wohnung und bin erwachsen geworden.”

Ganz schön verliebt

Ganz schön verliebt.jpg

“Das haben schon ein paar Leute gesagt, dsas wir so verliebt aussehen. Irgendetwas scheint also dran zu sein. Und ja, wir fühlen uns beide gerade sehr, sehr wohl, auch wenn wir uns eigentlich nur alle 3 Wochen sehen, weil sie im Norden wohnt und ich hier.

Wir sind uns schon vor langer Zeit mal über den Weg gelaufen. Aber wir waren beide in Beziehungen und sind natürlich brav geblieben. Aber irgendwann sind beide Beziehungen auseinander gegangen, weil das halt so ist im Leben Und erst dann sind wir zusammengekommen. Und es ist echt einfach toll.

Und jetzt stehen wir hier und haben gerade diskutiert, wo die Sonne wohl gerade ist, denn von hier aus sieht man sie gar nicht mehr.”

“Ich hab mich jetzt mal arbeitsmäßig hierher orientieren können. Daurch kann ich jetzt meine Dienstreisen hierher machen. Das spart Geld und wir können mal sehen, wie das klappt, wenn ich mal für eine ganze Woche da bin. Und bis jetzt ist es wundervoll.”

Die beiden standen Arm in Arm auf der Wittelsbacher Brücke und haben einfach nur glücklich und zufrieden in den Abendhimmel geblickt.

Frau

Frau.jpg

“Ich bin Hausmeister im Nymphenburger Schloss. An den Job kommt man nur mit viel, viel Glück. Und einer tollen Frau. Ich hab vorher in der Großmarkthalle gearbeitet und überhaupt nichts selber für mich aufgebaut. Da kam sie und hat mir ordentlich in den Hintern getreten, damit ich was gebacken bekomme. Wir kennen uns seit ich 6 Jahre bin, sind aber erst seit 3 Jahren zusammen und sind das hoffentlich auch noch ganz, ganz lange. Sie ist der Wahnsinn. Meine Mama hat immer gesagt, ein Mann wird erst durch eine Frau ein richtiger Mann. Jetzt verstehe ich erst, was sie damit meinte. Wir sind in vielen Dingen sehr gegensätzlich. Ich bin immer auf Achse und sie eher ein kleiner Couch-Potatoe. Aber Gegensätze ziehen sich offensichtlich an. Ich muss ständig was machen, arbeite viel und hab meine Musik. Früher war ich mal beim Tölzer Knabenchor, aber jetzt mach ich mit meiner Band Metal. Meine Frau – naja Freundin – bringt mich immer wieder runter und fordert mich heraus. Das brauche ich. Sie ist das beste, was mir passieren konnte. Ob sie das weis? Ja! Ganz sicher.”

Lifestory

Livestory.jpg

“Ich habe 26 Jahre in Italien und bin erst seit ein paar Jahren wieder in Deutschland. Ich hab auch in Berlin gewohnt, aber München passt mir besser. Als junger Mann war ich Bäcker, aber mich hat immer aufgeregt, dass alle um die Häuser ziehen durften, und ich immer so früh in der Stube stehen musste. Wir haben das alles noch mit Hand gemacht, nicht wie es jetzt alle nur noch Maschinen machen. Jetzt würde ich den Job wieder gerne machen. Aber jetzt bin ich zu alt dafür, noch mal anzufangen.

Ich war mit einer Frau 8 Jahre zusammen, aber wir haben immer nur gestritten. Irgendwann hab ich die Reißleine gezogen, weil ich nicht wollte, dass wir uns irgendwann mal an die Gurgel gehen. Inzwischen ist sie verheitratet und hat zwei Kinder. Ich gönne ihr das wirklich von Herzen. Ich habe sie mal sehr geliebt und um so mehr freue ich mich heute, dass es ihr gut geht.

Gerade haben sie mir einen Job angeboten, in dem Drogenzentrum in der Landwehrstraße. Erst haben sie überlegt, ob ich das schaffe, aber ich glaube, ich bin genau richtig dafür. Ich habe einige Freunde, die viele Drogen genommen haben und inzwischen sind davon sogar schon 7 tot. Alles feine Kerle. Ich selber hab mal geraucht, aber die harten Sachen haben ich nie interessiert. Ich kenn mich also aus und kann sicher helfen.”


“I lived in Italy for 26 years and only came to Germany a few years ago. i also lived in Berlin but I like Munich better. As a young man I was working as a baker, but I was always mad that my friends could go out as they liked and I had to be back at the bakery in the middle of the night. We did everything by hand and not with machines like they all do it nowadays. I would love to go back into this job today. But I am too old to start from scratch again.

I had a woman for 8 years but we always fought. One day I left her because I was really afraid we would be at our throats one day. In the meantime she is married and has two kids. I am so happy for her with all my heart. I really loved her and even more because of that I am so happy for her.

Currently they offered me a job in a drug center in Landwehrstraße. They were not sure in the beginning if I could do but I really believe I am the right guy for it. I had quite some friends who took a lot of drugs and in the meantime even seven of them died already. All great guys. I have smoked myself but was never interested in the hard stuff. This means I know a lot about it and I could help.”

Love of my life

wife

“Ich hatte meine harte Zeit: hab auf der Straße gelebt und war alkoholkrank. Aber dann hab ich meine Frau kennengelernt und mit ihr 12 wundervolle Jahre verbracht. Vor 2 Jahren ist sie dann an Brustkrebs gestorben. Jetzt bin ich 62 Jahre und überlege mir, wie ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Irgendwann muss ich in ein Heim, das ist mir klar. Aber bis dahin sitze ich hier, schau den Menschen zu, trink das eine oder andere Bierchen und genieße die Zeit noch. Meinen Schlüssel und meine Wohnung hab ich noch, aber irgendwann wird auch das nicht mehr gehen.”


“I had some rough times in my life: I lived on the street and had some problem with alcohol. But then I met my wife and we had 12 wonderful years. Two years ago she died from breast cancer. Now I am 62 years old and I am overthinking how do I want to spend the rest of my life. I know that I have to go into some kind of home one day. But until then I am sitting here, watching the people passing me, drink my one or two beers and enjoy the time. I still have the keys and a flat but one day even this will not work out for very much longer.”