“Wir sind heute hier und nicht in der Schule, weil wir es total wichtig finden, dass die Umwelt geschützt wird und dass der Klimawandel nicht immer mehr steigt. Die Politiker tun einfach nicht genug für die Umwelt und wir brauchen das Ergebnis.
Für den Umweltschutz machen wir schon einiges: Weniger Milch trinken und weniger Fleisch essen. Öfter das Fahrrad nehmen, mehr laufen und mehr öffentlich fahren. Nicht so oft in den Urlaub fliegen. Und wir wünschen uns, dass nicht mehr so viele Leute den Müll auf den Boden schmeißen.
Unser Lehrerin hat uns das Video von Greta gezeigt und sie findet es gut, dass wir hierher gehen. Aber wir wissen noch nicht, wie die Rektorin reagiert. Es kann sogar sein, dass wir einen Verweis bekommen. Aber das nehmen wir in Kauf, damit wir hier mit demonstrieren können. Unsere Eltern haben auch gesagt, dass wir hierher dürfen und würden den Verweis deshalb auch für uns einfach akzeptieren.”
“In erster Linie sind wir aus Respekt und zur Unterstützung hier. Ich finde gut, dass gerade die Jugendlichen, das machen, was die Erwachsenen nicht schaffen: nämlich sich darum zu kümmern, dass sich endlich was ändert. Sie wollen ihre Zukunft in die Hand nehmen und deshalb sind wir hier: um das zu unterstützen.
Es gibt so viele Themen, bei denen man ansetzen könnte, aber gerade beim Thema Autos könnte man einiges tun: es wäre so wichtig, Tempolimits einzuführen und die Weiterentwicklung in Richtung Energiespar-Autos endlich voranzutreiben. Das sind Themen, die sind schon so lange auf der Agenda und es hat sich nichts bewegt. Ganz im Gegenteil: in einigen Aspekten haben wir uns in die negative Richtung entwickelt: die Autos werden wieder größer und verbrauchen mehr Sprit als vor 20 Jahren. Das ist das völlig falsche Signal. Die Politik schläft und die Auto-Lobby wird immer stärker. Warum zum Teufel hat sich denn eigentlich nichts verbessert, sondern alles wieder verschlimmert?
Ein weiteres Thema ist der Müll. Vor Jahren bin ich noch von Tür zu Tür gegangen und habe die Haushalte wegen der Papiertonne aufgeklärt und sie überzeugt, ihren Papiermüll zu trennen. Das Bewusstsein für solche Themen war viel stärker als heute. Mit dem Grünen Punkt wurde alles wieder glattgebügelt. Jeder dachte sich, dass die Firmen ja jetzt dafür zahlen und dadurch brauchte keiner mehr ein schlechtes Gewissen zu haben.
Und genau deshalb bin ich so froh, dass die Jugendlichen endlich zeigen, dass sie was drauf haben. Inzwischen gibt es so viele tolle Reden im Internet – nicht nur von der Initiatorin Greta Thungren. Hut ab! – kann ich da nur sagen: wie die das verbal rüber bringen, was für Gedanken sie sich machen und wie sie sich verantwortlich dafür fühlen. Das müssen wir einfach unterstützen!”
“Ich denke, man könnte schon einiges bewirken: Kerosin höher besteuern, damit die Bahn wieder billiger wird gegenüber einem Flug oder den Nahverkehr ausbauen sind nur einige Punkte. Meiner Meinung nach bräuchten wir mehr Gesetze wie das Verbot von Einwegplastik, um die Leute bei Dingen zu beschränken, die sie wirklich nicht brauchen. Es geht nicht darum, den Leuten das zu nehmen, auf was sie nicht verzichten können – wie warmes Wasser zum Beispiel. Aber man sollte die Dinge einschränken, die man eigentlich nicht wirklich braucht – wie eben zum Beispiel Pappteller.
Ich glaube, dass wir Gesetze brauchen, um etwas zu bewegen, weil die Menschen einfach zu bequem sind – und das ist ihnen ja nicht mal zum Vorwurf zu machen. Aber eine bestimmte Bequemlichkeit können wir uns einfach nicht mehr leisten.”
Im Rahmen der Demonstrationen der Fridays for Future habe ich ihre bewegenden Rede angehört und danach haben wir gemeinsam über die unterschiedlichen Möglichkeiten gesprochen, wirklich etwas zu verändern.
Mit der Erlaubnis der Rednerin darf ich hier auch die Rede wiedergeben. Besten Dank dafür!
Warum wir hier sind.
Wir sind jung und engagiert. Doch fragt ihr uns, doch fragen wir uns, wie lang soll das noch so gehen? Wie lang können wir noch weiter jeden gottverdammten Freitag einfach nur hier stehn? Mit dem Anliegen, was wir haben, was stehen bleiben nicht gewährt, fühlen wir uns trotz der Rolle, die wir hier grad haben, wenig nur geehrt. Denn wir sind jung, haben Vorbilder wie „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, es wär‘ nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“ Und so fragen wir uns doch: Was ist es denn, was bleibt? Klimawandel ist längt real, das haben wir verstanden, bei einem Grad sind wir schon, wir müssen endlich handeln. Und wir müssen endlich handeln, denn 0,5 das ist jetzt nicht so viel. Das ist, was wir noch an Erwärmung ertragen, das ist nicht nur ein Ziel. Das ist eine Grenze, in genau der harten Bedeutung, die das Wort impliziert. Überschreiten wir die in Grenze, ist es nicht mehr irgendwer, die verliert. Sind es wir, die hier stehen. Die nicht bitten, aber fordern, die rufen und laut sind, auch bei Kälte noch hier draußen sind. Wir bitten nicht mehr, weil es dafür längst du spät ist. Dieses „fünf vor zwölf“ das können wir nicht mehr hören und das trifft es auch nicht, denn Klimawandel haben wir jetzt schon und das trifft uns ins Gesicht. Wir sind schon bei einem Grad! Das ist kein: „Der Klimawandel fängt in fünf Minuten an, bitte begeben Sie auf Ihre Plätze.“ Das ist ein: Wir sind schon mitten drin und brauchen JETZT Klimaschutzgesetze! Aber wir sind nicht alleine mit unseren Forderungen an die Politik und wir sind nicht die einzigen, die sagen, wir müssen. Es gibt da noch ganz andere, die im Gegensatz zu uns auch mal die ein oder andere Politiker*innenhand küssen. Aber das wollen wir nicht und das ist gut so! Wir wollen nicht vor Menschen krauchen, das machen wir als junge Generation oft genug. „Ihr habt nicht die Erfahrung.“, das können wir nicht mehr hören. Wir wollen jetzt, dass alte Menschen auf diese Meinung schwören. Denn das mit dem Klimawandel das hat Greta nicht letzten August rausgefunden. Es ist schon ewig bekannt, dass diese Welt so wird nicht gesunden. Das ist keine Idee von uns jungen und das auch nicht unser Traum, unser Anspruch an eine Zukunft. Das ist, was alte Menschen sagen mit Inbrunst.
Aber ihr hört ihnen nicht zu und so müssen WIR zu Mitteln greifen, aus Angst, dass es Menschen gibt, die heute unsere Zukunft verspeisen. Und das machen wir! Woche für Woche stehen wir hier! Der siebte Freitag nun in Folge. Und das nur in München, dafür könnte uns ein Bildungsminister ja vielleicht noch lynchen, aber nicht nur hier und nicht nur wir. Wir sind viele, wir sind überall und wenn wir wirklich schwänzen wöllten, dann fragt euch doch mal: Warum draußen und mit Schildern? Ihr sagt doch immer, das chillen können wir gut und wir wissen auch umzugehen mit bewegten Netflix-Bildern. Wer chillen will, der/die macht das schon, auch ohne FFF, aber das sind grad nicht wir. Denn gechillt wird seit Jahren und wenn jemand sagt, sie könne sich nicht vorstellen, dass Klimaschutz nun auf einmal für alle Schülerinnen was wichtiges sein mag, dann gebe ich nur zurück: Nicht von sich auf andere schließen, bringt einem manchmal das Lösungsstück. Nein wir sind hier, weil wir etwas tun wollen, etwas tun müssen! Es ist nicht unsere Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, heißt es. Aber wenn das so, ist, warum liegt es dann an uns, diese Schuld, die wir nicht auf uns geladen haben, auszubaden. Das sehen wir nicht ein. Und wir haben Angst. Nicht vor Verweisen, sondern davor, was drei bis vier Grad auf die wir gerade zusteuern, wirklich bedeuten. Denn das ist, was die Welt bewegen sollte. Wie kommen wir runter von dieser Zahl und nicht von irgendeiner vier in Sport? Und deswegen an die nach wie vor nicht handelnde Politik, heute auch mal wieder ein wenig Kritik. Wir riskieren keine Verweise, um im Februar draußen stehen zu können und dann zu hören, das könnten wir doch alles noch gar nicht wissen. Wir wissen genug, um zu verstehen und das ist der Grund, warum wir trotz Strafandrohung gehen. Und wenn jemand denkt, er*sie können uns schwächen, dann hat diese Person, wohl noch nicht begriffen. Denn das Problem dieser Erde, sind nicht junge Menschen, die ihren Kunstunterricht ausfallen lassen, sondern Menschen, die uns an den Pranger stellen, dass wir unsere Zukunft und einen lebenswerten Planeten einfordern, den ihr uns verspielt habt!
“Wir sind hier gegen den Klimawandel zu demonstrieren, denn wir finden, dass man das nicht einfach geschehen lassen kann. Wir müssen etwas tun! Da die Politik zu wenig tut, sind wir heute da, um darauf aufmerksam zu machen. Die Älteren, die die Politik machen, betrifft es nicht mehr so sehr. Aber es geht um unsere Zukunft und die unserer Kinder. Wir wollen in Frieden leben und in einer Welt, die nicht verschmutzt ist oder das Meer voll Plastik.”
“Gerade ist es besonders spannend, in der Politik zu sein, aber es sind teilweise auch ganz schön schwierige Zeiten. Die letzten Jahre war eine Phase, in der es Deutschland – und Bayern sowieso – wirtschaftlich gut ging. Alles hat sich in der Mitte gedrängelt und die Parteien waren nicht mehr ganz so deutlich unterscheidbar und die Politik gestaltete sich etwas ruhiger. Jetzt ist vieles in Bewegung im Parteiensystem und einiges radikalisiert sich leider. Das macht es auf der einen Seite zwar spannender, aber auf der anderen Seite wird es vor allem auch notwendiger, dass man vernünftige, sachorientierte Politik macht, um gegen aufkommende Polarisierungstendenzen zu kämpfen. Wenn man sich im Landtag so umhört, dann machen sich viele Sorgen, dass sich gerade diejenigen, die vorher vielleicht in der Mitte waren, jetzt radikalisieren. Insofern, ist es sicher aufregender aktuell Politik zu machen, aber sicher manchmal auch unangenehmer. Aber ich bin ja nicht nur angetreten, um angenehme Zeiten zu erleben. Politik muss auch streitbar sein.
Politik fängt ja eigentlich schon im Klassenzimmer an, wenn den Schülern bewusst wird, dass sie selber etwas verändern können. Politik beginnt ganz nah am Menschen. Man kann das ganz schön am Beispiel München verdeutlichen: Vielen Leuten wird zum Beispiel bewusst, dass sich die Isar verändert: es gibt mehr Griller, mehr Müll , mehr Lärm und mehr Schlauchboote. Dann überlegen sie sich, ob sie das gut finden oder nicht. Oder eben die Frage: Bin ich für die Mountainbiker auf den Isartrails oder bin ich dagegen. Und wer sich dann für oder gegen eine dieser Sachen engagiert, der macht Politik. Meistens ist diese Art von Politik auch das Wirksamste. Natürlich gibt es auch einige Leute, die gleich viel weiter oben, im Abstrakten ansetzen, aber das sind häufig Menschen, die stärker am theoretischen Diskurs interessiert sind. Die meisten kommen zur Politik, weil sie etwas ganz Konkretes ändern wollen und die bleiben dann auch meistens länger dabei. Das mag der Bebauungsplan sein, der Kitaplatz, die Schulwahl für das Kind. Man kann so viel bewegen und das ist für die Demokratie ganz entscheidend. Meiner Meinung nach haben wir leider noch zu wenig Menschen, die sich politisch engagieren.
Ich finde es wichtig festzustellen, dass man wirklich etwas verändern kann. Man sollte nicht mit dem Satz kommen: “Da kann man ja sowieso nichts machen.“. Denn wenn man so anfängt, dann überlässt man es den anderen, über sich zu bestimmen. Mir ist völlig klar, dass es für viele schwierig ist, im Kleinen etwas zu bewegen. Die meisten haben genug Probleme: der Arbeitsplatz, die Beziehung, die Hobbies, vielleicht sind auch Kinder da und sie wollen in den Urlaub gehen. Da dann zusätzlich am Abend noch zu versuchen, politisch etwas zu bewegen – das ist oftmals schwierig. In den Parteien voran zu kommen ist besonders mühsam, denn da geht es viel um Strukturen, und es geht alles nicht so schnell. Daher halte ich kleinere Bürgerinitiativen immer für etwas, was ganz viel nutzt. Da wird viel bewegt und oft ist es ganz erstaunlich, wie viel Fachwissen vorhanden ist. Aber gerade diejenigen, die vielleicht im Moment gar keine Probleme oder konkrete Themen haben, für die sie gerne kämpfen würden, auch für diejenigen würde ich mir wünschen, dass sie mehr politisieren. Und wenn es nur darum geht, mehr miteinander zu reden, zu diskutieren oder auf einer Party über Politik zu sprechen.
Ich finde es wirklich wichtig, dass die Leute sich einmischen und sich irgendwo engagieren – egal wofür. Ich wünsche mir, dass sie dieses Geschenk annehmen. Denn es ist ein riesiges, erkämpftes Geschenk, dass wir eine Demokratie haben und mitbestimmen und mitwirken können. Ich wünsche mir, dass man das annimmt, und es jeder für sich tut und nicht zu früh aufgibt.”
Ich habe Herrn Piazolo im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Bellevue de Monaco getroffen und danach die Möglichkeit ergriffen, mit ihm ein paar Mintuen zu sprechen. Ich hoffe, dass ich auch noch andere Teilnehmer aus der Runde interviewen kann.
“Ich bin extra aus Kufstein gekommen, um hier zu sein. Aber ich bin eigentlich ziemlich oft in München, denn hier ist irgendwie meine zweite Heimat. Hier hatte ich mein Outing und hier fühle ich mich wohl. Aber das Outfit heute ist eine Premiere. Heute musste einfach endlich mal was besonderes sein. Und ich genieße es sehr: die Leute reagieren total toll und gehen auf mich zu. Ich liebe das!
Und nachdem jetzt gerade einige Dinge so wirken, als würden sie wieder rückläufig sein, möchte ich, dass wir heute hier mit wehenden Fahnen und erhobenen Armen zeigen, dass das hier wichtig ist!”
“Ich sammle hier Spenden für einen Verein, der sich für Menschen im Iran einsetzt. Ich war im Iran auch schon politisch aktiv und saß deshalb auch 10 Jahre im Gefängnis. Viele Menschen sitzen im Iran noch immer im Gefängis und wir setzen uns dafür ein, sie zu befreien. Im Iran gibt es noch immer die Todesstrafe und alleine letztes Jahr wurden über 500 Leute hingerichtet. Einige davon wurden öffentlich exekutiert.
Ich lebe hier seit 2 Jahren und mir wurde polititsches Asyl gewährt. Ich kann nie wieder zurück. Hier lebe ich von Sozialhilfe, weil ich nicht arbeiten darf. Daher arbeite ich ehrenamtlich und setze mich dafür ein, dass die Situation im Iran besser wird.
Deutsch zu lernen ist sehr schwer. Da ich früher Lehrer war, fällt es mir ein bisschen leichter, aber Persisch ist so viel einfacher: bei uns gibt es z.B. keine Artikel, die man auswendig lernen muss!
Ein Foto kannst du nicht so machen, dass man mich erkennt. Ich habe Angst um meine Familie. ”
Der Herr hat mich um eine Spende gebeten, die der “Verein für Menschen und Freiheit e.V.” unter anderem für Öffentlichkeitsarbeit und juristische Hilfe benötigt. Ich fand es sehr beeindruckend jemanden kennenzulernen, der die Situation selber erlebt hat. Schade, dass wir uns wegen der Sprache nicht noch mehr unterhalten konnte.
“Ich habe schon mein ganzes Leben für die Rechte der Frauen gekämpft. Ich bin schon immer Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin. Als Geschichtslehrerin weiss ich, wie kostbar der Frieden ist. In den 70er Jahren hab ich meinen Schülern immer erzählt, dass kein Krieg mehr kommt. Um so mehr schmerzt mich zu sehen, was zur heutigen Zeit wieder um uns herum passiert.
Ich bin selber Kriegskind. Meine Eltern haben den Krieg voll miterlebt und wir haben viele Verwandte verloren. Ich bin deswegen ohne Großeltern aufgewachsen und es war immer präsent, dass viele liebe Menschen nicht mehr bei uns sind. Meine Eltern waren nicht politisch aktiv, aber sie haben sehr politisch gedacht. Meinem Vater war unsere Bildung sehr wichtig. Es war ihm immer wichtig, dass wir zur Schule und auch auf die höhere Schule gehen – durchaus keine Selbstverständlichkeit in diesen Jahren! Er hat immer gesagt, dass uns die Bildung keiner mehr nehmen kann. Vielleicht eine schon zu oft zitierte Weisheit, aber sie hat ja doch ihre Wahrheit. Er hat auch immer gesagt: “Lest Zeitung! Informiert euch, was um euch rum und in der Welt passiert!” Ich bin ihm heute noch immer sehr dankbar dafür, dass er uns so erzogen hat. Und ja, ich hab ihm das auch zu Lebzeiten schon gesagt, dass ich ihm dafür dankbar bin, auch wenn wir viel und ausgiebig gestritten haben. Wir waren eindeutig anderer politischer Couleur und ich bin ihm eindeutig zu radikal geworden in den 60er Jahren. Das hat ihm viel Kopfzerbrechen bereitet.
Um so mehr schmerzt es mich, dass ich dieses politische Denken nicht an meine Kinder weitergeben konnte. Ich habe meine Kinder viel auf Demos und auf Bazare mitgeschleppt – schon von ganz klein auf. Und jetzt sagen sie, dass sie an diese Zeit nicht nur gute Erinnerung haben. Vielleicht ist das auch nicht immer der richtige Weg. Aber ich bin meinen Kindern – vor allem meinem Sohn – eindeutig zu links.
Interessanterweise ändert sich das allerdings gerade bei meiner Tochter. Sie wohnt in Barcelona und wohnt auch nicht weit entfernt vom Parlament. Auf einmal hat sie Angst. Angst wie es weitergeht und um ihre Kinder. Jetzt auf einmal wird sie politisch und ruft an und erzählt mir davon.”
Das ist das erste Porträt, auf dem die Person nicht erkannt werden wollte und diesem Wunsch gehe ich natürlich auch gerne nach. Danke um so mehr, dass ich diese wundervolle Geschichte aufschreiben durfte!
“Ich komme aus dem Iran, bin aber schon seit 14 Jahren hier. Ich war politisch engagiert und meine Mutter war immer sehr besorgt. Ich dachte aber immer, dass sie das nie rausbekommen. Aber irgendwann haben sie wohl doch davon Wind bekommen und kurz bevor sie mich verhaften konnten, bin ich hierher gekommen. Deshalb hab ich meine Familie auch nie wieder gesehen.”
“I am from Iran but I live her already for 14 years. I was politically active and my mother was always afraid of me. But I thought they just would never find out. But one day they did and just before the could arrest me I came here. This is why I haven’t seen my family ever since.”
“Ich bringe Lehramtsstudenten bei, wie sie mit dem Thema Israel umgehen sollen. Beibringen ist vielleicht das falsche Wort: ich gebe ihnen Impulse und Ideen, wie man das in der Oberstufe mit den Schülern besprechen könnte. Das wichigste dabei ist es, neutral zu bleiben – schließlich vertrete ich die wissenschaftliche Seite hier. Das ganze Thema hat so viele Facetten und Bereiche: geopolitische, kulturelle, historische – und was nicht sonst noch. Manchmal ist es auch ein echtes Pulverfass. Da muss ich dann auch ab und zu die Wogen glätten – wie vor kurzem in einer Tagung. Aber es ist ein überaus spannendes Thema.”
“I am teaching students of teaching how to deal with the topic Isreal. Well, teaching is probably not the right word: it is more about giving impulses and ideas how to discuss this topic with pupils in the last two years of school. The most important part is to stay neutral – I am representing the sciences here. The whole topic has so many aspects and areas: geopolitical, cultural, historic – you name it – and it also can be quite an explosive topic. Sometimes I am the one who has to calm down everyone – like in a conference a while ago. But it is a more than interesting topic.”
Leider hatten wir viel zu wenig Zeit für ein ausführlicheres Gespräch. Aber sie ist genau so ein wundervolles Beispiel, dass es sie eben doch gibt, diese tollen und spannenden Menschen in München, die ich so gerne für meinen Blog ausfindig mache!
And they are really existing in Munich. Those people whom you pass and just think: Wow! She was sparking with energy.
Unfortunately we had far too little time to talk more but she is one of this sparkling examples that there are interesting and amazing people in Munich I am looking to find for this blog!