Unterschwellig

“Was mir wirklich am Herzen liegt ist, dass es keine Diskrimierungen geben sollte. Dabei geht es gar nicht mal um die offensichtlichen Diskrimierungen und Rassismus. Sonder es geht um die nicht bewussten, die wir jeden Tag erfahren in unterschwelligen Kommentaren, die einen trotzdem verletzten. Mein Traum wäre es dabei, wirklich einen Unterschied zu machen in Zukunft. Ich will gar nicht hochtrabend davon sprechen, dass ich für alle Frauen etwas verändern möchte. Aber wenn ich nur für ein paar Frauen oder Mädchen einen Unterschied machen konnte, dann ist der Traum schon in Erfüllung gegangen.

Ich habe einige Praktika im Ausland gemacht, wo ich häufig gehört habe, dass ja hier in Deutschland alles in Ordnung sei. Doch auch in Deutschland haben wir mit Rassismus und Diskriminierung zu kämpfen. Da sieht man mal die westliche Arroganz: wir tun immer so, als wüssten wir, wie mit Frauen umzugehen ist. Aber stimmt eben gar nicht.”

Auch dieses Interview habe ich im Umfeld der Konferenz an der TU geführt. Am 7.12.2018 fand eine Konferenz zum Thema “Frauen in der digitalen Zukunft: Stereotype unterbrechen.” Diese Konferenz hatte zum Zwecke, Frauen mehr in die MINT-Berufe zu bringen. – siehe auch den Artikel “Krumme Vita

Krumme Vita

“Ich komme gerade von einer Konferenz an der TU zum Thema “Frauen in der digitalen Zukunft: Stereotype unterbrechen.“  Sehr spannend, denn ich arbeite selbst in der IT Branche und bin happy dort. Das war allerdings zu Beginn meines Weges nicht absehbar. Denn ich habe eine recht krumme – nicht akademische – berufliche Vita und bin nicht auf dem klassischen Weg zu diesem Job gekommen. Tatsächlich habe ich Damen-Schneiderin und Schnittdirektrice gelernt! Im Nachhinein weiß ich, dass ich nicht den richtigen Beruf gewählt hatte – frei nach dem Motto: „Dann mache ich erstmal was mit Mode“. Computer fand ich damals eigentlich schon viel spannender, aber während meiner Schulzeit fanden sich im Wahlfach Informatik eher die etwas merkwürdigen Mitschüler zusammen.  Als damaliges Punk-Girl hätte ich dort wohl nie wirklichen Anschluss gefunden. Während meiner Ausbildung habe ich mir dann zum Glück meinen ersten Personal Computer (einen Atari ST) gekauft und habe selber ein kleines Programm zur Erstellung eines einfachen Schnittmusters entwickelt, weil mir das manuelle Zeichnen von Schnitten langweilig wurde. Eine CAD/CAM Software Firma aus der Textilbranche hat mich dann von Hamburg nach München gelockt und seitdem habe ich mich Schritt für Schritt in der IT-Branche weiterentwickelt: den Internetboom bei einem der ersten Online-Anbieter mit gemacht, sehr interessante Tätigkeit im Umfeld SAP und der Dokumentenarchivierung, im Ausland gewesen, viele Leute kennengelernt und ein berufliches Netzwerk aufgebaut. Aktuell arbeite ich in der zentralen IT Abteilung bei Siemens und befasse mich, unter anderem, mit den aktuellen Digitalisierungstrends wie Chatbot, AI & Machine Learning oder Blockchain. Die IT fasziniert mich immer wieder.

Auf der heutigen Konferenz ist mir aufgefallen, dass die Idee von endlich – mehr – weiblichen Arbeits- und Führungskräften in den technischen Berufsfeldern zu häufig mit einem akademischen Werdegang verknüpft wird. Ich denke, Frauen sollten sich allgemein noch mehr für Technik, IT und vor allem die neuen Digitalisierungstrends begeistern. Damit wird sich dann hoffentlich auch der Anteil an quereinsteigenden Frauen mit einer krummen Vita in der IT erhöhen. Mich würde es extrem freuen!”

Am 7.12.2018 fand eine Konferenz zum Thema “Frauen in der digitalen Zukunft: Stereotype unterbrechen.” Diese Konferenz hatte zum Zwecke, Frauen mehr in die MINT-Berufe zu bringen. Und falls ihr es auch erst googeln müsstet: MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Ich bin völlig zufällig an dem Tag in der TU gewesen, weil ich mir eigentlich die wundervolle Ausstellung 200 Frauen ansehen wollte.

Live your (skater) dreamz

Skating_Köln

“Ich bin Mini Me,my Skateboard and I. Seit dem mein Sohn auf der Welt ist, bin ich nur noch mit ihm, dem Kinderwagen und dem Skateboard unterwegs – egal wohin. Ich bin Studentin der Technischen Mathematik und so pendeln wir zusammen mit Kinderwagen, Skateboard, Zug und Bus zum Campus und in die Kita. Das alles unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach, aber meine Mama hat immer gesagt: man muss Prioritäten setzen. Und eigentlich ist es ganz einfach: Mein Sohn ist so oder so als Prio 1 gesetzt. Ich nehme ihn schon seit Beginn an überall mit hin. Dann müssen andere Dinge eben einfach mal warten. Wir sind beide sehr aktiv und brauchen dies auch, das ständige unterwegs sein. Außerdem macht es viel Spaß, man sieht immer andere Sachen und neue Leute. Osgar war jetzt schon in ganz Deutschland unterwegs.

Ich kombiniere Skaten und Turnen. Als ich mal eine Zeit mit dem Turnen aufgehört habe, hat es mir dann doch zu sehr gefehlt. Und so habe ich dann in Berlin mit 20 Jahren den Sport wieder richtig aufgenommen. Da gehen doch direkt mal Grüße an Frau Biese und Herrn Schuster raus vom SV Preussen Berlin, und an Niki (du weißt wer du bist!). Turnen ist ne “richtige” Sportart und genau das Gegenteil vom Skaten. Turnen ist Perfektion. Gerade beim Kunstturnen werden dir ja sogar Punkte abgezogen, wenn der Finger ein bisschen krumm ist. (ironische Übertreibung) Da sitzen die Kampfrichter am Tisch und schreiben eigentlich nur die ganze Zeit auf, dass du nicht perfekt bist. Skaten hingegen ist Freiheit und Lifestyle. Da kann man machen was man will. Jeder hat nen anderen Style und da ist eben nicht alles gleich: der Drop-In oder der 50/50 sieht nicht bei allen gleich aus. Beim Turnen bspw. ist der Ablauf meist gleich, ebenso die Abfolge der Elemente.

Aber ohne meine Oma und meine Mutter, wäre all dies so niemals möglich gewesen. Die haben mir diese Freiheiten nämlich ohne Probleme zugelassen und mich immer unterstützt.

Wenn mich jemand fragt, was ich den Menschen mit auf den Weg geben möchte, dann eigentlich nur: Macht euer Ding! Nicht mehr, nicht weniger. Macht einfach, auf was ihr Bock habt, egal was andere sagen. Wenn ihr Bock habt auf etwas bestimmtes – egal auf welchem Level: dann macht es. Die Hauptsache ist, dass ihr Spaß habt und zufrieden seid in eurem Tun.”

Gesehen auf dem Hot Curbs & Cool Pools Girls Skate Jam

Hot Curbs and Cool Pools

Celina

“Ich organisiere ein Girls Skate Jam jedes Jahr und das schon seit 3 Jahren. Das Ganze ist ein Skateboard Wettbewerb nur für Mädels, damit die nicht immer zu kurz kommen. Hier kann jeder – ob gesponsert oder absoluter Beginner – mitmachen und sich mit Sponsoren und Medien connecten. Die Pro Männer bekommen so viel mehr Medienaufmerksamkeit und für die Mädels ist es so viel schwieriger an Sponsoren dran zu kommen. Da will ich meinen Teil dafür tun. Ich will zeigen, dass das schon richtig fett ist, dass das schon riesig ist, was man mit Mädels auf die Beine stellen kann. Ich will ihnen eine Bühne bieten, dass alle sehen können, dass wir viele sind und dass die voll gut sind.

Warum ich das mache? Ganz einfach: Ich organisiere einfach sehr gerne und will andere glücklich machen. Dabei sollen alle – inkl. mir – Spaß haben. Ein schönes Beispiel ist Vanessa. Sie ist gestern ungesponsert gestartet und hat gleich mal den 1. Platz gemacht. Dadurch hat sie einen Sponsoren-Vertrag von Planet Sports gestern bekommen. Ich bin so happy für sie und genau darum geht es mir:  ich will, dass so was funktioniert und klappt – da fühl ich mich fast so als hätte ich selber den Sponsor gewonnen!”

Dieses Jahr hab ich es endlich geschafft: das große Finale der “Hot Curbs & Cool Pools” mit zu erleben. Ich war total begeistert und hab mir gleich mal eine der Organisatorinnen geschnappt. Großartige Idee und ein tolles Event. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr!

Für die aktuellen News, wann es nächstes Jahr wieder so weit ist, folgt doch einfach der Hot Curbs & Cool Pools Facebook Seite

 

Krav Maga

Krav_Maga
„Ich hatte schon verschiedene Kampfsportarten ausprobiert. Aber ich habe mich oft über die Preise und Trainingszeiten geärgert. Ein Freund hat das mitbekommen und meinte, ich soll mir doch mal Krav Maga ansehen. Ich wusste überhaupt nichts darüber, hab aber das Probetraining gemacht und es hat mir mega Spaß gemacht.

Ich mag Krav Maga so gerne, weil das System ziemlich ähnlich zu mir selber ist. Krav Maga spiegelt ein paar Charaktereigenschaften von mir wider. Ich bin jemand, der immer schaut, dass sich alles weiterentwickelt, dass neue Dinge dazu kommen und dass kein Stillstand ist. Und Krav Maga ist ganz direkt und pragmatisch. Ich bin auch ziemlich pragmatisch: Problem, Lösung, weg. Zack. Kein großes Tamtam, nichts drum herum.

Inzwischen bin ich „Expert 1“. Das kann man am besten mit dem schwarzen Gürtel vergleichen. In Deutschland haben aktuell nur zwei Frauen dieses Level. Eigentlich ist es schon ziemlich cool, dass wir schon zwei Frauen auf dem Level sind, denn Krav Maga ist leider kein klassischer Frauensport. Wir haben immerhin 30% Frauen-Anteil – was gar nicht so schlecht ist gegenüber den klassischen Kampfsportarten. Aber von der Logik her müssten es mehr sein.

Krav Maga kommt aus der israelischen Armee und ist kein Sport oder Kampfsport. Es ist nicht als Sport anerkannt. Sport hat Wettkämpfe und Sport hat Regeln. Und beides hat Krav Maga nicht. Es ist ein reines Selbstverteidungssystem. Das heisst, man schaut sich Konflikt- oder Angriffs-Situationen an, und dann schaut man, wie du aus diesen Situationen rauskommst. Es gibt verschiedene Bereiche im Krav Maga und ich unterrichte hauptsächlich den zivilen Bereich. Im zivilen Bereich wehrst du den Angriff ab und sorgst dafür, dass der Angreifer dich nicht weiter angreift. Die Zeit nutzt du, weg zu kommen. Es geht nicht unbedingt darum, den anderen komplett ausknocken, sondern darum, dem andren vielleicht – banal gesagt – so in die Eier zu hauen, dass er die nächsten 30 Sekunden ausser Gefecht ist. Und in er Zeit haue ich ab.

Obwohl es ein Selbstverteidigungssystem ist, ist bei Frauen die Hemmschwelle sehr hoch. Wir Frauen haben da wirklich ein Problem, denn wir haben die Denke, dass wir niemanden verletzen wollen. Wir kümmern uns im Notfall auch noch um den, der uns angegriffen hat. Das ist wirklich schwierig, aus den Frauen rauszukriegen. Daran arbeiten wir aber.

Was ich besonders faszinierend finde, wie sich die Leuten, die regelmäßig trainieren, echt entwickeln – und das relativ schnell. Vom ersten Mal, wo viele noch unsicher dastehen und Hemmungen haben, überhaupt jemanden anzulangen, bis dazu richtig mit Explosivität und Aggressivität zu arbeiten und zu agieren – und selber zu sehen: „Ok, so komme ich raus aus der Situation.“

Bis jetzt musste ich es Gottseidank noch nie in einer realen Situation anwenden. Vielleicht musste ich mal bei Konzerten jemanden auf Abstand halten, aber konkret nicht. Ich wende es allerdings täglich an, weil ich aufmerksamer durch die Gegend gehe.

Dieses Bewusstsein und auch Selbstbewusstsein weitet sich auch auf andere Lebensbereiche aus: Letztens hat mir eine Schüler erzählt, dass sie in der Arbeit immer wieder Probleme mit einer Kollegin hatte und dass sie sich vor dem Konflikt immer ein bisschen weggeduckt hat. Und jetzt steht sie da, und stellt sich der Situation viel selbstbewusster und gibt auch mal Contra.

De-Eskalation und Prävention sind natürlich große Themen bei uns. Wenn ich erst gar nicht in die Situation komme, um so besser. Im Training wird natürlich mehr an der Technik gearbeitet. Aber viele erzählen mir, dass sie viel aufmerksamer durch die Gegend gehen, und viel früher merken, wenn was nicht stimmt. So können sie vielleicht Situationen im Vorfeld schon vermeiden.

Krav Maga ist ein System, dass sich immer weiter entwickelt und das entspricht mir auch sehr. Es kommen neue Angriffe dazu, es ändern sich Angriffe, es komme neue Schwierigkeiten dazu und so wird Krav Maga immer weiterentwickelt. Die Angriffe müssen alle immer wieder an der Realität getestet werden. Wenn eine Technik nicht funktioniert, weil man schwächer, kleiner oder eine Frau oder sonst etwas ist, dann wird das weiterentwickelt und man schaut sich an, was man machen kann. Das heisst, wenn wir einen Angriff haben und wir haben eine Verteidigung dafür und irgendwo auf der Welt wird festgestellt, dass diese Technik nicht funktioniert, dann wird daran gearbeitet und geschaut, was man anders machen kann, damit es auch wirklich funktioniert. Das heisst, dass das System sich ständig weiter entwickelt. Ich halte es daher für wichtig, dass eine große Organisation dahinter steht – am besten auch noch international und das Headquarter in Israel hat. Das sind tatsächlich wichtige Kriterien, wenn man sich was sucht. Gerade eben weil es ein lebendes System ist. Die Organisation IKMF, in der ich bin, arbeitet z.B. auch mit der IDF und mit verschiedenen Sicherheitsfirmen zusammen, in der solche Dinge immer wieder überprüft werden.

Ich habe gerade eine Fortbildung gemacht für Krav Maga für Menschen mit Handicap. In dem Kurs haben fast alle erzählt, dass sie schon mal tätlich angegriffen wurde. Mal nebenbei bemerkt merkt man daran mal wieder, dass sich die Leute Opfer suchen und niemals jemand gleichwertigen angreifen. Und da sind die Techniken natürlich komplett anders. Wenn du im Rollstuhl sitzt, kannst du bestimmte Techniken gar nicht machen und musst ganz anders reagieren und abwehren. Das Gute ist: denen braucht man meistens nicht beizubringen, dass sie voll zuschlagen müssen. Denen ist das das bewusst und die schlagen auch zu, weil sie selber sehen, wie feige das ist, wenn sie jemand angreift. In so einem Bereich würde ich gerne weiter arbeiten und neue Lösungen finden und so so dazu beitragen, Krav Maga weiterzuentwickeln.“

Gabi hat inzwischen ihre eigene Schule in Augsburg aufgemacht und bietet nehmen Frauen- und Crashkursen auch regelmäßiges Training an. Link zur Schule:
www.krav-maga-school.de

Schlicht, funktional, schön

“Ich liebe, was ich hier tue. Gestaltet habe ich schon immer gerne, aber jetzt bin ich wirklich dort angekommen, wo ich hingehöre. Dabei habe ich eher aus einer „Notlage“ heraus angefangen, Taschen zu entwerfen und zu nähen. Ich lebte damals in New York und konnte es kaum fassen, dass ich in dieser Stadt keine Ledertasche finden konnte, die meinen Vorstellungen entsprach.
Mein Hintergrund in der Architektur beeinflusst, glaube ich, sehr, wie ich in meiner jetzigen Arbeit an die Dinge herangehe. Als Architekt versuchst du immer, die Dinge möglichst einfach und schlicht aussehen zu lassen. Die Gebäude, die nachher so schön minimalistisch daher kommen, in denen steckt die meiste Detailarbeit. Übersetzt ins Taschendesign heißt das für mich, immer abzufragen, was konstruktiv sein muss und wo ich noch reduzieren kann. Zierelemente gibt es nie, die finde ich völlig überflüssig. Dafür geht es mir um Funktion, perfekte Proportionen und nachhaltige Materialien. Ich finde das höchst spannend und freue mich jeden Tag, dass ich mich damit befassen darf. Die handwerkliche Arbeit ist dabei ein wichtiger Teil. Bis auf eine Ausnahme, produziere ich jedes der Modelle in meinem Atelier selber. Ich genieße es sehr, mit den Händen zu arbeiten – für mich ist das fast eine Art Meditation.”

Kathrin

Du hast erzählt, dass du auch mal Krisen hattest. Dass du auch einige Fehler gemacht hast. Wenn du zurückblickst und dir von vor 5 Jahren jetzt gegenübersitzen würdest: was würdest du dir raten?

“Die letzten Jahre waren eine emotionale Achterbahnfahrt. Nicht nur einmal war ich an dem Punkt, an dem ich kurz davor war, alles hinzuschmeißen. Und dann ist jedesmal irgendetwas positives passiert und mir war wieder klar, dass ich nicht einfach aufhören kann. Trotz aller Krisen und Zweifel, hatte ich doch auch immer den Verdacht, dass sich alles irgendwann auszahlen würde.
Im Nachhinein würde ich mir wahrscheinlich hauptsächlich raten, geduldiger zu sein. Den vielbesagten „langen Atem“ braucht man mehr, als man anfänglich denkt. Ein paar Fehler habe ich natürlich auch gemacht, das gehört dazu. Letztlich hatte aber sicher alles seinen Sinn und auch seine Zeit. Hätte ich z.B. von Anfang einen Laden am Gärtnerplatz gehabt, hätte mich das sicher total überfordert.”

Und wenn du jetzt einen Wunsch frei hättest?

“Vielleicht würde ich mir wünschen, die Zeit ein bisschen anhalten zu können um alles aufzusaugen, was ist. Im Prinzip ist alles so gekommen, wie ich es immer wollte. Ich fühle mich zum ersten Mal nicht mehr so getrieben und das geniesse ich in vollen Zügen.”

 

 

 

 

 

Stark

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“Ich hab eigentlich immer alles alleine gemacht. Ich hatte nie jemanden, der mich unterstützen konnte. Dadurch mach ich aber auch echt alles – sogar die Homepage hab ich alleine gemacht. Das prägt schon ganz schön. Man spürt das wohl auch daran, dass ich so bestimmte Leute aus der Muttersöhnchen-Fraktion echt nicht abhaben kann. Und ich finde es echt schwer zu ertragen, wenn jemand die Wertikgeit von Dingen nicht wertschätzt. Da werde ich zur Furie.

Aber gerade weil ich immer alles alleine mache, weil ich immer auf mich gestellt war,  bin ich auch echt ein bisschen stolz darauf, was ich mir damit alles aufgebaut habe. Den Laden habe ich jetzt seit 4 Jahren – wir hatten gerade Jubiläum – und ich weiss: das hab ich mir alles alleine aufgebaut.”

Der Laden ist übrigens ein Friseurladen am Röcklplatz und diese Dame hat endlich mal Ahnung, wie man dem Kunden nett und doch bestimmt sagt, was ihnen steht oder nicht. Checkt einfach mal die Website oder die Facebook-Seite

New York

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“Wir sind gerade hier auf Heimaturlaub. Ich bin zwar hier in München geboren und aufgewachsen, aber seit 18 Jahren lebe ich in New York. Ich betreibe dort eine Website für deutsche Familien in New York und Umgebung: CityKinder. Auf der Seite findet eigentlich jeder die Informationen, die man so braucht, wenn man nach New York zieht bzw. dort Fuss fassen möchte. Aber es geht nicht nur um Informationen, sondern auch um die Community außen rum: wir feiern die deutschen Feiertage gemeinsam und haben auch sonst viele Veranstaltungen und Informations-Workshops, wo sich jeder austauschen kann und andere Leute in einer ähnlichen Situation treffen kann. Die Ausflugs-Informationen in New York sind genauso auch für Leute interessant, die einfach nur nach New York zu Besuch kommen.

Was mich an New York so fasziniert ist die kulturelle Mischung und dass du in New York immer jemand findest, der sich auch für das interessiert, was du spannend findest. Und sei es der durchgeknallteste Fetisch: in New York findest du sicher noch jemanden mit dem gleichen Splean. Das ist in der Hinsicht spannend, das man sich in New York eigentlich selber finden kann.

Die Downside von New York ist natürlich, dass es wirklich, wirklich, wirklich teuer ist und sich daher auch alles ums Geld dreht. Daher vermiete ich z.B. oft auch über airbnb. Was Geld in die Kasse spült – vor allem weil wir gleich ein paar Schritte vom Central Park und in der Nähe des American Museum of Natural History wohnen.

Was ich in New York vermiss sind die Brezen und die Familie. Aber zurückkommen? Das kann ich mir zumindest in den nächsten 10 Jahren überhaupt nicht vorstellen. Dazu habe ich mir gerade mit CityKinder einfach zu viel aufgebaut und wir sind zu verwurzelt dort. Wir sind sehr glücklich dort.

Ich glaube, dass ich auch nicht mehr in einen normalen Job zurückgehen könnte. Einerseits sicher weil ich gerne mehr als 2 Wochen Urlaub im Jahr hätte und vor allem, weil ich mir die Zeit gerne einteilen möchte, damit ich für meine Tochter da sein kann. Und andererseits macht mir das auch so viel Spaß: jeden Tag ist was Neues, es wird nie langweilig und ich kann Menschen verbinden. Das ist einfach mein Traum! Wenn ich mir noch was wünschen müsste, dann wäre das natürlich, dass CityKinder weiter wächst und ich weiterhin für meine Tochter da sein kann.”

 

Digitalisierung

Solveig

„Ich finde die Frage sehr spannend, was die Digitalisierung mit unserer Gesellschaft, mit unserer Demokratie, mit uns ganz persönlich macht. Die Digitalisierung ist nicht nur ein Gerät, das man sich kauft. Es ist ein Geflecht, das sich wie Lebensadern durch unseren Alltag und Beruf zieht.

Früher hatten wir die Massenmedien, die für uns recherchiert, ausgewählt und die Themen gesetzt haben. Drum herum hatten wir Gespräche und den realen Austausch – am Küchentisch, im Verein oder beim Stammtisch. Mit dem Blick in die Zeitung wusste man, welche Themen am nächsten Tag in der Arbeit in der Kaffeepause wichtig sind. Dadurch sind natürlich viele Themen unter den Tisch gefallen.

Heute können wir uns jederzeit mit jedem auf der Welt, der ein Smartphone und Internetzugang hat, austauschen – technisch kein Problem. Leider haben die neuen Möglichkeiten auch dazu geführt, dass schneller mit Schlamm geworfen wird. Irgendwie scheint es heute naheliegender zu sein, sich aufzuregen – real oder digital. Mir geht es auch so, dass ich es einfacher finde, mich über Trump aufzuregen als über den Klimawandel zu diskutieren. Aber können wir uns das ernsthaft leisten? Wie soll Demokratie so funktionieren?

Initiativen wie “Ich bin hier” finde ich in diesem Zusammenhang klasse. Die setzen gegen rechts ein Zeichen in den sozialen Medien und wollen ihnen nicht einfach das Feld überlassen – denn leider haben die Rechten Facebook wirklich verstanden.

Eine Konsequenz der vielen widersprüchlichen Stimmen und Meinungen ist für mich, dass ich mich inzwischen selber viel breiter informiere. Ich lese nicht mehr Medien aus nur einer einzigen politischen Ausrichtung. Das geht heutzutage ja sehr einfach!

Die Medien haben gerade in schwierigen Zeiten eine große Verantwortung. Nicht immer werden sie ihr gerecht, wie eine ganz aktuelle Studie über die Artikel und Berichte zur Flüchtlingskrise zeigt. Fazit: Aufgabe nicht erfüllt. Es wurde hauptsächlich aus der Warte der Regierungsparteien berichtet. Die Positionen wurden unkritisch übernommen.

Wir brauchen aber funktionierende Medien. Es ist immer noch so, dass wir das meiste, was wir wissen, durch Medien wissen. Wir sind nicht dabei, wenn etwas passiert. Wir haben oft eine Meinung zu Themen, ohne persönliche Erfahrung. Wir haben gelernt, dass Augenzeugenberichte ihre Grenzen haben. Anders gesagt, journalistische Recherche und Aufbereitung von Informationen sind wertvoll.

Neu ist, dass wir Informationen und Meinungen stärker hinterfragen müssen:
Wer sind die Quellen? Was steht im Impressum? Gerade weil jeder alles veröffentlichen kann und wir uns so gerne aufregen, müssen wir genauer hingucken und dann auch Flagge zeigen.

Mir fällt dazu sofort ein Video von Al Jazira ein, das eine Freundin vor einiger Zeit auf Facebook gepostet hatte. ISIS-Kämpfer wurden zum Schluss als nette Truppe dargestellt – das war das Ziel des professionell gemachten Videos à la Hollywood. Ich habe das mit ihr – übrigens am Telefon – diskutiert. Sie hatte sich nicht so viele Gedanken gemacht und es nach unserer Diskussion gelöscht.

Ich glaube, dass es wichtig ist, auch im vermeintlich Kleinen zu reagieren, weil wir nur alle gemeinsam eine Antwort darauf finden können, wie die digitalisierte Demokratie funktioniert.

Und wenn mir das alles zu viel wird, dann mache ich Musik. Da geht es auch um Kommunikation, aber ganz anders ;-)”

Und hier noch ein paar Links zu ihrer Musik:
Qualle: https://www.youtube.com/watch?v=rWm22tNbtN0
Bon Chemin: https://www.youtube.com/watch?v=j_xIAvO2b3k

Eisbach

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“Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als ich das erste Mal an der Welle am Eisbach stand. Ich war 14 oder 15 Jahre und habe also schon einige Zeit auf kleineren Wellen geübt – wie zum Beispiel der weiter unten am Eisbach. Aber die große Eisbach-Welle ist noch mal was ganz anderes. Ich stand wirklich fast eine Stunde da und hab mir immer wieder gedacht: “Uffz, ist die groß!” Tja, und jetzt trainiere ich fast jeden Tag hier.

Was mich vor allem in der Wettkampfsituation trägt, ist mein Umfeld. An dem Tag der Europameisterschaft war ich eigentlich ganz guter Dinge, dass ich gute Chancen hätte. Aber als ich dann noch in den schwereren Heat gekommen bin, sind auf einmal doch Zweifel hochgekommen. Aber meine ganzen Freunde und Familie standen da hinter mir und haben mir viel Zuspruch gegeben. Sie haben mir immer wieder gesagt, dass ich das schaffe. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich verzweifelt, aber mit ihnen hab ich dann tatsächlich den Titel geholt!”

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Janina Zeitler hat vor einem Jahr den Titel zur Europameisterin im Wellensurfen auf der  künstlichen Welle geholt. Wir gratulieren ihr noch einmal ganz herzlich!

Sie hat mir noch viel mehr über sich und über die Wettkampfsituation erzählt. Wer noch mehr über sie erfahren möchte, kann sich das ganze Statement von ihr auf MunichMag ansehen:

 

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“Mein Traum? Neben schlafen und endlich mal wieder alleine in Ruhe zu duschen, würde ich mir wünschen, die Gelassenheit, die ich nach außen ganz gut zeigen kann, auch in mir selber genauso zu spüren und mit nach Hause zu nehmen können. Meine Kids sind großartig und auch ganz oft, easy zu handlen. Aber manchmal geht’s eben auch drunter und drüber und da würde ich mir wünschen, mehr Gelassenheit zu spüren. Nach außen funktioniert das ganz gut, weil ich weiss, man wird ständig beobachtet – da kann ich mich gut zusammenreißen. Aber dies Gelassenheit mal wirklich komplett zu spüren, das fände ich toll.”

Wir haben uns am Viktualienmarkt getroffen, als sie gerade ihre beiden entzückenden Kinder an einem Brunnen spielen hat lassen. Sie ist echte Münchnerin und liebt den Viktualienmarkt und den Wiener Platz.

 

Kunst und Kids

KunstKinder“Gerade kämpfe ich damit, wie ich alles unter einen Hut bekommen soll. Ich studiere hier an der Akademie (der bildenden Künste) und habe zwei kleine Kinder. Und dann hab ich auch noch einen Freund dazu und irgendwie bleibt für nichts richtig Zeit – geschweige denn für mich.

Besonders schwierig finde ich, den feinen Grad zu treffen zwischen “Das ist die mit den zwei Kindern” und was ich sonst noch bin. Aber das Thema ist natürlich gerade allumfassend im Vordergrund bei mir – auch in der Kunst.

Wenn ich mal wieder nur begrenzt Zeit habe, dann schaffe ich es oft nicht genau in dieser Zeit kreativ zu sein. Auf Knopfdruck Kunst schaffen – das geht einfach nicht. Das ist sicher eines der schwersten Dinge. Dann konzentriere ich mich aber einfach auf die technischen Aspekte. Zum Beispiel habe ich mich in den letzten Monaten auf die Fotografie konzentriert. Auch wenn das nicht ganz mein Ding ist – ich komme eigentlich aus der Malerei. Aber ich hab das Beste draus gemacht und bilde mich dort fort, wo es geht. Und wenn dann die Zeit ist, dann konzentriere ich mich wieder auf die Malerei.”

 

Frau

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“Ich bin Hausmeister im Nymphenburger Schloss. An den Job kommt man nur mit viel, viel Glück. Und einer tollen Frau. Ich hab vorher in der Großmarkthalle gearbeitet und überhaupt nichts selber für mich aufgebaut. Da kam sie und hat mir ordentlich in den Hintern getreten, damit ich was gebacken bekomme. Wir kennen uns seit ich 6 Jahre bin, sind aber erst seit 3 Jahren zusammen und sind das hoffentlich auch noch ganz, ganz lange. Sie ist der Wahnsinn. Meine Mama hat immer gesagt, ein Mann wird erst durch eine Frau ein richtiger Mann. Jetzt verstehe ich erst, was sie damit meinte. Wir sind in vielen Dingen sehr gegensätzlich. Ich bin immer auf Achse und sie eher ein kleiner Couch-Potatoe. Aber Gegensätze ziehen sich offensichtlich an. Ich muss ständig was machen, arbeite viel und hab meine Musik. Früher war ich mal beim Tölzer Knabenchor, aber jetzt mach ich mit meiner Band Metal. Meine Frau – naja Freundin – bringt mich immer wieder runter und fordert mich heraus. Das brauche ich. Sie ist das beste, was mir passieren konnte. Ob sie das weis? Ja! Ganz sicher.”

Africa

africa

“Ich mache ganz viel mit Musik und Yoga. Ich biete wunderschöne Kurse für Kinder an, in denen ich ihnen wahre Geschichten aus Afrika erzähle. Geschichten von Königen – damit die Kinder nicht immer nur Afrika als das Land kennenlernen, in dem die Menschen hungern und in dem es Krieg gibt.

Ansonsten übersetze ich noch für Flüchtlinge – ich spreche fließend Französisch, Deutsch und English. Das mache ich unter anderem für das Frauen Therapie Zentrum – eine wundervolle Einrichtung! Es ist unglaublich, was man da alles erlebt und was für schreckliche Geschichten man da hört. Wir haben zwar immer die Möglichkeit, ein Mandat wieder abzugeben, wenn es für einen zu heftig wird, aber ich denke mir dann immer: wenn ich jetzt nicht übersetzer, woher weiss ich, dass es dann ein anderer macht und sonst wird diese Frau oder dieser Mann einfach nicht gehört.

Ich glaube tief daran, dass irgendwo immer alles irgendwie einen Sinn hat. Mein Sohn ist nach einer Impfung von einem Tag auf den anderen erkrankt: Epileptische Anfälle alle paar Minuten und alles. Ein halbes Jahr bevor das passiert ist, ist eine Freundin wieder in mein Leben getreten, die ich 5 Jahre nicht gesehen hatte. Sie rief mich ein paar Wochen nach dem das mit meinem Sohn passiert ist an und ich hab ihr alles erzählt. Sie hat mich letztendlich an den Arzt weitergeleitet, der uns dann geholfen hat, nachdem wir alles, alles, alles schon ausprobiert hatten. Danach hab ich diese Freundin nicht mehr gesehen. Als wäre sie einfach nur dafür noch mal aufgetaucht, um uns zu helfen.

Meinem Sohn geht es jetzt gut. Er ist Authist, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut.”

Vielen lieben Dank noch mal für diese tolle Portrait. Wie hier beschrieben, ist immer alles für etwas gut, denn ich bin dieser unglaublich tollen Frau begegnet, als ich gerade noch das letzte Gespräch verdauen musste. Sie ist sozusagen das Gegenpol zu diesem Post hier, den ich gebraucht habe!

Hier nun auch die Links zu den tollen Projekten, die diese Powerfrau macht:


“I a doing a lot with music and yoga. I am offering wonderful courses for kids where we talk about stories from Africa. True stories from kings – its a good way of showing the kids that Afric is not only about hunger and wars.

Apart from that I translate for the refugees – I speak french, German and English fluently. I am doing this – between others – for the Frauen Therapie Zentrum – a wonderful institution! It is incredible what kind of horrible stories you will hear there. We always have the possibility to turn down a mandate if it is too much to cope with for us, but I am always thinking: If I am not doing it, who will and will this person be heard if I don’t translate now for him or her?

Deep inside I truly believe that in the end somehow everything will make sense in a way. My son became very sick after vaccination – from one day to the other. epileptic attacks ever few minutes. Just half a year before that a long friend whom I haven’t had contact for 5 years came back into my life. A few weeks after this happened with my son she called me and I told her the whole story. In the end she helped me finding the only doctor who could really help us after we tried everything, everything, everything before. I have not seen this friend after that. As if she just appeared in my life to help us.

My son is find now. He is autistic but he doing very will in his situation.”

Thanks a lot again for this wonderful portrait! As described here somehow everything is good for something. I only met this incredible woman while I was still digesting my last discussion I had just a few minutes before. She is probably the antithesis I needed for this post!

Check out about all here amazing projects this power woman is doing:

Restart

kleine-forscher-1Ich habe 14 Jahre für eine Firma gearbeitet und mich erst vor drei Jahren entschieden noch mal was Neues anzufangen. Ich wollte raus aus dem Trott und da hat mich ein Freund auf die Stiftung Haus der kleinen Forscher aufmerksam gemacht. Die Arbeit erfüllt mich so sehr: sie ist endlich was nachhaltiges und ich lerne so viel. Ich habe mich die Jahre vorher  in die Mutterrolle drängen lassen, dass ich jetzt, wo die Kinder groß sind, froh bin, noch einmal auszubrechen.

Wenn ich so zurückblicke oder mir jetzt zuhöre, wie ich von meiner Arbeit erzähle, wird mir fast unheimlich: vor drei Jahren habe ich das alles noch nicht gewusst, sondern bin in einer Spirale von Shareholder Value und Hauptversammlungen gesteckt. Jetzt arbeite ich an einem sinnstiftenden Netzwerk, von dem ich überzeugt bin, dass es die Welt der Kinder besser machen wird. Das ist doch verrückt! Und das witzigste: eigentlich ist das, was ich gerade in meinem Job mache gar nicht so anders, als das, was ich vorher gemacht habe – zumindest vordergründig: ich arbeite genau so mit Daten, Organisationen und Strukturen. Und das, was ich aus der Pädagogik brauche, habe ich inzwischen gelernt bzw. meine Kollegin, die schon seit 25 Jahren in dem Bereich arbeitet unterstützt mich großartig. Ohne sie wäre es viel schwerer. Aber ich trage meinen Teil bei und inzwischen schätzen meine Kollegen meine Arbeit schon so, dass man mich zu bestimmten Themen  nach meiner Meinung oder Erfahrung fragt – und das tut sehr, sehr gut.


I have worked for one company for 14 years and only 3 years I decided to do a restart. I just wanted to break out of the every day life and a friend recommended the foundation Haus der kleinen Forscher. Working there is fulfilling me so much: finally it is something sustainable and I can learn so much. I was dragged into the role of being a mother and now since my kids are bigger now I am so happy to break out of this again.

If I look back or if I am listening to myself now, how I tell you about my work, I am fascinated: three years ago I have not anything about all this, but I was in the middle of a mess of Shareholder Value and annual general meetings. Now I am working in a meaningful network which I completely believe in and which I trust could make the world of the kids better. This is crazy! And the best part is: actually I am not doing so many different things as before – at least on the surface: it is also about data, organization and structures. The parts I need from the education I have learned already or my wonderful colleague helps out: she is working for 25 years in this field and and supports me tremendously. Without her it would have been a lot harder. But but I am contributing my part in the meantime and sometimes I can help out my colleagues as well – they ask for my opinion or experience about certain topics – and that’s a wonderful feeling.

kleine-forscher-2Wenn ich an unser Bildungssystem oder besser Schulsystem denke, wird mir echt ein bisschen schlecht. Um so mehr möchte ich das aufbrechen: wir bauen Netzwerke auf, in denen sich Pädagogen, Erzieher, Kindergärtner, Lehrer und wer auch immer mit Kindern arbeitet, fortbilden kann, wie man Kindern Naturwissenschaften näher bringen kann. Dabei lernt keiner vorgegebene Experimente von uns auswendig, sondern wir bringen ihnen einen ganzheitliches pädagogisches Konzept bei. Im Vordergrund steht, wie sie Kinder neugierig auf’s Lernen machen können, die Kinder dort abholen können, wo jeder einzelne gerade steht und wie sie die Kinder anleiten können, diese Neugierde dann in “Experimente” selber umsetzen können: Vermutungen aufstellen, ausprobieren, zurück zur Vermutung gehen und überlegen, wie das Ergebnis mit der Vermutung im Einklang zu bringen ist und so weiter.
Viele Leute kommen mit einem ganz anderen gelernten Ansatz zu uns und es ist immer wieder toll zu sehen, wie begeistert sie rauskommen und die Kinder nun ganz anders an die Naturwissenschaften heranführen können.

Gottseidank wird ganze subventioniert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der Schirmherrin Johanna Wanka und kostet dadurch nur 25 EUR für das ganze Tagesseminar. Der Einstieg ist meistens ein Seminar zum Wasser – denn das ist das Element, mit denen die Kinder so oder so schon gerne spielen. Und danach ist das Spektrum an weiteren Kursen riesig groß.


If I look at our education or better school system I have a pretty bad feeling. The more I would love to break this open: we build a network in which teacher, educators, kindergarten teacher and everyone who works with kids can get a special education how to teach kids science. They are not learning any predefined experiments they can just repeat with the kids. But we are teaching a complete teaching concept. The focus is to make kids curious, to pick them up where they currently are and to guide them to use this being curious to start their own “experiments”: to establish assumptions, to test them, to look back to the assumptions and the figure out how the results meet the assumptions and so on.
A lot of people are coming to us with a clear learned idea how to teach and it is very satisfying to see how enthusiastically they step out of those training sessions and then start guiding the kids in a completely different way.

Luckily this whole foundation is subsidized by the Bundesministerium für Bildung und Forschung with the patroness Johanna Wanka. Therefore one full day training is only 25 EUR. The first training is a seminar about water – this is the element which is the kids already know very well and love playing with. And after that there is a huge amount of other options.

kleine-forscher-3Was ich daraus für mich persönlich als Mutter rausgenommen habe? Erst habe ich total gezweifelt, was ich als falsch gemacht habe, aber das ist ja Quatsch. Inzwischen wende ich den Ansatz aber sogar bei meinen Teenage-Kindern an und stelle fest, dass sich auch in dem Altern noch ganz viel verändern kann für sie – und das ist wirklich toll zu sehen.


What I took out of this personally for my kids? In the beginning I only thought I completely failed but this is bullshit. Now I even use the concept with my teenage kids and you know what: it even works for them and – and I love it.

 

 

 

 

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