Kirche und Gastro

Alof.jpg“Das Gastro-Leben ist schon ziemlich verrückt und ständig werde ich überall eingeladen – mei, München halt: Schischi hier, Schischi da. Aber du wirst mich nicht im P1 oder ähnlichen Veranstaltungen treffen. Das ist einfach nicht mein Ding.
Die Bodenhaftung für dieses verrückte Leben gibt mir der Glaube. Die Religion und das Leben mit der Kirche gehört zu meinem Leben. Zum Beispiel schreibe ich jeden Sonntag die Fürbitten selber. Über die Jahre hat sich da schon ein gigantischer Fundus angesammelt.

Ich hatte mit der Kirche viele wundervolle Erlebnisse in meiner Kindheit: Wallfahrten, Feste und so weiter. All das gehört zu mir, zu meinem Leben. Aber ich bin auch eine großer Kritiker der Kirche. Ich bin ganz sicher nicht mit allem einverstanden – schon gar nicht mit diesem ganzen Geklüngel und dem Milliarden Apparat. Aber für mich ist es keine Option wegzulaufen, sondern ich möchte am liebsten von innen heraus verändern. Und ja, ich ecke immer wieder an und ich selber wurde schon schreckliche Namen geschimpft – vom Teufel besessen und so – aber da lass ich mich nicht beirren und geh weiter.

Ich bin für eine menschenfreundliche und menschenoffene Kirche, in der jeder seine Berechtigung hat. Für mich darf keiner ausgeschlossen werden. Die Kirche hat die Pflicht, auf die Menschen zuzugehen und kann nicht erwarten, dass die Menschen zu ihr kommen. Als ich vor 23 Jahren in der St. Maximilian Kirche angefangen habe, waren nur ein paar Hanseln in der Gemeinde. Jetzt haben wir über 500 und an Feiertagen kommen tausende zu uns. Die Kirche ist voll an Weihnachten. Wir müssen die Tore öffnen und die Menschen dort abholen, wo sie sind und sie ernst nehmen. 
Ein schönes Beispiel ist die Erstkommunion. In vielen Gemeinden ist das eine Massenveranstaltung. Bei uns machen wir kleine Gruppen und die Kinder stehen im Mittelpunkt. Wir müssen die Kinder wirklich fragen, was sie bewegt – ob sie glauben oder einfach nur da sind, weil die Eltern das wollen. Und wenn du ihnen zuhörst, öffnen sie sich auf einmal. Dann erst kannst du mit ihnen reden, weil sie merken, dass du auch einfach nur ein Mensch bist. Du erreichst keine Leute durch Floskeln, die bei den Hochzeiten rausgehauen werden.
Der Glaube macht mich nicht automatisch, zu einem besseren Menschen. Ich bin genauso ein Arsch in einigen Dingen und habe genauso meine Fehler und Ängste, wie alle anderen. Ich bin ich. Einfach nur ich. Mir ist wichtig, durch mein eigenes Mensch-sein zu überzeugen. Ich lebe nach meinem eigenen Leben und nehme alle anderen um mich herum so an, wie sie sind. Das ist mir wichtig.

Aber ich habe auch mit der Kirche schon gelitten wie ein Hund, als es darum ging mein eigenes Schwulsein mit der Kirche zu vereinbaren. Mein Abt hat mir damals gesagt: “Warum nimmst du dich eigentlich so wichtig? Gott liebt dich so wie du bist. Du bist einzigartig und du wirst geliebt. Du bist du. Mehr nicht.” Und seitdem bin ich, wie ich bin und ich habe mich so akzeptiert. Ich bekämpfe nichts mehr. Und genau das sage ich heute noch den Leuten, die zu uns kommen und in der gleichen Frage Hilfe suchen. Du bist du und du wirst von Gott genau so geliebt, wie du bist.”

Save

Au

Au.jpg

“Ich lebe hier schon seit 20 Jahren in der Au. Aber ich bin auch schon ganz schön in der Weltgeschichte rumgekommen. Das längste war wohl 12 Jahre Kalifornien. Mein Sohn ist auch immer noch dort. Jetzt hat er auch endlich geheiratet. Und wenn man so weit weg geht, wen heiratet man dann? Natürlich eine Deutsche. Aber das ist mir ganz recht. Die Amis spinnen eh ein bisschen: da machen die Männer nur noch, was die Frauen ihnen sagen.”


“I am living here in the Au for 20 years. But I have traveled a lot before. The longest time I have lived in California for 12 years. My son is still there. But finally he is married now. And if you are so far, far away, whom are you marrying? A German girl for sure. But I am really relieved about that. The American are crazy: the men are only doing what the women tell them.”

A fish called …

A fish called Wanda

… well, I don’t know what the fish was called. But many, many times I have seen some people fishing in the Isar and wondered whether they will ever catch a fish. And now I met a man who not only have been close enough to take a picture from but also a fisher man who finally caught something. And that something was even 46 cm long. Impressive, I think. And finally I even learned something: they are allowed to fish in the Isar, but they only are allowed to catch 2 in a day and 4 in a week! They are getting controlled even!

Ich weiss zwar nicht, wie der Fisch hiess, aber ich bin schon so oft unterwegs gewesen und habe Leute beim Fischen beobachtet und mich ständig gefragt, ob die wohl jemals was fangen werden in der Isar. Und jetzt treffe ich nicht nur einen Typen, der endlich mal nah genug war, um ihn zu fotografieren. Nein, dieser hat auch noch ein Prachtexemplar gefangen. Ein Fisch mit schlappen 46 cm. Ziemlich beeindruckend, finde ich. Und dann hab ich auch noch was gelernt: man darf in der Isar fischen, aber man darf nur 2 am Tag und 4 in der Woche fangen. Es wird sogar kontrolliert.

Surfing in autumn

Surfing in Autumn

They are not really typical for autumn. I could not get closer to this fearless gentleman and did not have my big camera with me – but I had to share this impressive picture! Thanks Wittelsbacher-Brücke!

Sie gehören eigentlich nicht zum Bild des Herbstes. Diesen afurchtlosen Herren habe ich leider nicht näher vor die Linse bekommen und hatte auch nur meine “Kleine Kamera” dabei, aber ich fand sie einfach zu beeindrucken, um sie ungesehen zu lassen. Danke, Wittelsbacher-Brücke!

Untergiesing oder Au?

Untergiesing

The brokers prefer the name “München Au”, because it sounds so much more appealing than “Untergiesing”. And because it brings higher rents. But I will stick to the name Untergiesing – the underdog neighborhood. And right in the middle of this part of the city is a bench. And on this bench there are people sitting – the reason why I moved back here. Round about 500 meter away of my very first room in a shared flat.

Die Makler nennen es lieber “München Au”, weil es so viel schöner klingt als “Untergiesing”. Und weil es wahrscheinlich sehr viel höhere Mieten einbringt. Für mich ist es aber immer noch Untergiesing – das Glasscherbenviertel. Und mittendrin steht diese Bank. Und auf ihr sitzen die Menschen, weshalb ich wieder hierher gezogen bin. Keine 500 Meter von meinem allerersten  WG-Zimmer.