19 Jahre

Zukunft

Stadtviertel: Berg am Laim
Lieblingsort:
Mein zu Hause bzw. mein Viertel
Beruf:
Schülerin und Jugendbotschafterin bei Dein München

– vorlesen lassen –

“Mich beschäftigt gerade meine Zukunft sehr: meine Schule, Ausbildung und was ich mal machen werde. Was für Versicherungen ich abschließen soll oder mein Führerschein. Ich möchte mein Fundament aufbauen, denn ich möchte mal eine große Familie haben.
Jetzt aber heisst es für dieses Halbjahr erst mal meinen Abschluss verbessern: letztes Jahr hab ich zwar die Schule abgeschlossen. Aber ich habe freiwillig noch mal wiederholt, um bessere Noten als letztes Jahr zu bekommen, damit ich dann eine gute Ausbildung als Kauffrau für Audiovisuelle Medien machen kann. Der Abschluss letztes Jahr war zwar ok, aber nicht so gut wie ich wollte. Durch die Pandemie hatte ich echt eine harte Zeit mit depressiven Phasen. Ich hätte nie gedacht, dass mich das mal erwischt – ich bin sonst immer lustig und eher crazy drauf. Aber jetzt ich bin stolz, dass ich da durch gekommen bin.

Meine Mutter ist mir dabei ein echtes Vorbild. Sie war erst zwei Jahre in Deutschland, als ich auf die Welt gekommen bin. Kurz danach kamen gleich auch meine beiden Geschwister mit jeweils einem Jahr Abstand. Aber meine Mutter hat das sehr stark gemeistert: sie hat in Sprachkursen Deutsch gelernt und ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft abgeschlossen. Oft frage ich mich heute, wie sie das alles geschafft hat. Dabei ist sie ein herzlicher Mensch und hilft allen. Ich bin einfach stolz auf meine Mutter.

Durch Dein München habe ich viel über Menschen und Vorurteile gelernt. In der Mittelschule war ich auch eine von denen, die Ausländer ausgelacht haben. Wir sind hier geboren und mit der Flüchtlingswelle, kamen viele Syrer und Iraker. Wir waren echt nicht so nett zu denen. Als wir dann bei Dein München waren, waren auch einige Flüchtlinge dabei. Auf einmal hab ich sie näher kennengelernt und sie haben ihre Geschichten erzählt. Da habe ich mich geschämt. Auf einmal hab ich alles aus einer ganz anderen Perspektive gesehen.
Ich würde mir wünschen, dass Dein München mal so groß wird, das Schüler an allen Schulen also auch Gymnasiasten und Realschüler dieses Programm durchlaufen dürfen.”


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