21 Jahre

Lehramt

Stadtviertel: Milbertshofen
Lieblingsort:
Isar um das Deutsche Museum herum
Beruf:
Vollzeit-Studentin

– vorlesen lassen –

“Ich studiere Lehramt und stelle mir die Frage: Wie kriege ich für die Kinder den größten Nutzen aus dem Unterricht, so dass sie mich trotzdem mögen? Vor ein paar Tagen ist mir nämlich noch mal so richtig bewusst geworden, wie viel Einfluss man als Lehrperson auf die Kinder hat.
Dabei ist es ganz lustig zu vergleichen, wie ich die Lehrer als Schülerin eingeschätzt habe und wie sich mein Blickwinkel durch mein Studium geändert hat. Die Unterschiede, wie Lehrer:innen ihren Unterricht gestalten, sind abartig.
Ich hatte zum Beispiel eine Deutschlehrerin, die ich total gehasst habe. Mit der hab ich mich voll in die Haare bekommen, aber sie hat mich wirklich geprägt. Sie hat mich noch am ehesten dazu inspiriert, Lehramt zu studieren. Denn im Nachhinein war sie zwar mega streng, aber die ganze Klasse hatte einen genialen Durchschnitt am Ende des Jahres und wir haben so viel gelernt. So viel wie bei keinem Lehrer vorher oder nachher.

Aber da gibt es eben auch andere. Die Lehrer:innen werden von allen gemocht, aber eigentlich leiten die Schüler:innen den Unterricht. Oder sie kommen mit dem Stoff einfach nicht durch. Ich kenne das auch, dass danach alle voll viel über die Lehrer:in als Person wissen, aber nichts über Deutsch. Die Person kann ja noch so nett sein, aber wie effektiv ist sie oder er dann als Lehrkraft?

Daher die Frage: wie will ich mal als Lehrer sein? Einerseits wäre es jetzt nicht so cool, wenn ich reinkomme und alle haben Angst vor mir. Aber andererseits: so funktioniert es halt auch, wenn man den Kindern was beibringen möchte. Vielleicht muss man die strenge Phase einfach ein bisschen kürzer machen – so stelle ich mir das zumindest gerade vor. Bei dieser strengen Lehrerin hat es ja super funktioniert.

Im Studium haben wir auch Pädagogik, aber damit könnte man mich gerade echt jagen. Die nächste Frage wäre nämlich: Wie gut ist das Studium aufgebaut?
Ich weiss noch genau: Im ersten Semester saß ich vor einem Text in allgemeiner Pädagogik aus den 70ern. Das kann doch nicht sein! Im Praktikum hab ich durch die Praxis viel mehr gelernt.”


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