26 Jahre

Vor unserer Haustür

Stadtviertel: Westend
Lieblingsort:
mein Viertel, das Westend
Beruf:
Videoproducer und Fotograf

– vorlesen lassen –

“Mich beschäftigt die aktuelle Thematik des Ukraine-Konflikts. Vor allem die Frage dahinter, warum erst etwas unmittelbar vor unserer Haustüre passieren muss, damit Menschen aktiv werden und dazu bereit sind, Hilfe zu leisten. Eine Bekannte, die als freie Journalisten viel in Ländern wie Syrien, Afghanistan, Jemen und Armenien arbeitet, zeigt mit ihrer Arbeit die Realität des Geschehens in diesen Ländern, welchen derzeit jedoch kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Social-Media und die Leitmedien sind voller Berichte aus der Ukraine – einem Land, das wirtschaftlich relativ gut dasteht und das auf die Unterstützung des Westens zum Teil zurückgreifen kann. Menschen aus Syrien haben diese Unterstützung leider nicht. Sie können nicht einfach nach Polen oder in die EU flüchten und werden ohne viel Aufhebens aufgenommen. Da muss ich mich einfach fragen: warum muss es immer erst so weit kommen, dass unmittelbar vor unserer Haustüre solch schreckliche Dinge passieren, damit Hilfe geleistet wird ohne groß Fragen zu stellen?

Mein Traum wäre es, zum Beispiel nach Syrien zu gehen. Ich bin Fotograf und in meinen Shootings geht es mir darum, die Menschen so einzufangen, wie sie sind. Mich interessiert der Blick hinter die Fassade – wie ein Mensch wirklich ist. Und so geht es mir auch mit diesen Ländern: Auch wenn es gefährlich wäre, würde ich gerne die Wirklichkeit, die Realität zeigen: ohne Filter, vor Ort. Ich will zeigen, dass es noch viele Menschen gibt, die Hilfe brauchen und dass Ihre Probleme trotz neuen Kriegen weiter bestehen.”


Lass Dir die Geschichte von einer Erzählerin vorlesen: