50 Jahre

Fünfzig

Viertel: Au
Lieblingsort:
Reichenbachbrücke
Beruf:
Investor & Aufsichtsrat

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“Ich bin dieses Jahr 50 geworden. Viele messen dem runden Geburtstag eine große Bedeutung bei. Ich habe ihn nicht nur ausgiebig gefeiert, sondern habe mir auch von allen gewünscht, mir Zeit zu schenken. Der Geburtstag war also nicht nur ein Datum, sondern beinahe ein ganzer Sommer: Ich habe viele schöne Erlebnisse geschenkt bekommen und habe das sehr genossen. Wenn sich 50 werden so anfühlt, dann will ich gleich nächstes Jahr noch mal 50 werden!

Viele Menschen hadern mit ihrem Alter. 50 ist der klassische Einstieg zu einer Midlife Crisis. Ich habe bis jetzt großes Glück gehabt und bin von psychischen und körperlichen Krisen verschont geblieben. Corona hat für viele Menschen das Nachdenken über das Leben und oftmals auch eine Midlife Crisis verstärkt – und so haben Menschen, die mir wichtig sind, sehr daran zu knabbern. Für mich fühlt es sich nicht so nach Krise an. Ich schaue lieber nach vorne und überlege mir, wie es weitergehen soll.

Mein Wunsch ist es, mein Leben mit möglichst vielen Erlebnissen und netten Menschen auszufüllen. Zeit für Familie und Freunde zu haben, eine Arbeit, die mir Spaß macht und die ich noch lange machen möchte – das ist mir wichtig.

Besonders wichtig sind mir meine Kinder. Dabei geht es mir in den nächsten Jahren um das gemeinsame Erleben und das Schaffen von Erinnerungen. Ich wünsche mir, die Kinder zu selbstständigen, starken Menschen zu erziehen und ihnen ein gutes Wertegerüst mitzugeben, eine gute Bindung und das sichere Gefühl, dass sie sich auf ihre Eltern immer verlassen können. Das soll ihr Rüstzeug sein, dass sie mal auf eigenen Beinen stehen können.

Arbeit war für mich immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich hoffe, das wird es auch weiterhin bleiben, wenn auch nicht mehr ganz so dominant wie früher. Für mich ist es wichtig, die Arbeit spannend zu gestalten: es macht mir Freude, mich immer wieder in neue Themen hinein zu fuchsen und zu lernen. Ich möchte gemachte Fehler und Erfahrungen mit anderen teilen, in der Hoffnung, dass sie nicht alle selber machen müssen. Von der Erziehung der Kinder weiß ich, dass gute Ratschläge oft gute Ratschläge bleiben. Aber wenn mich jemand um Rat fragt und darauf hört, ist es mir ein sehr großes Vergnügen. Mein Ziel ist es, möglichst lange eine gute Balance zwischen Arbeit und anderen Dingen zu finden – gerne auch weit in die 70er hinein, wenn das körperlich und geistig möglich sein wird.”


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