52 Jahre

Was Gutes hinterlassen

Stadtviertel: Milbertshofen
Lieblingsort:
Nördlicher Teil des englischen Gartens
Beruf:
Vorstand Heimatstern e.V.

– vorlesen lassen –

“Je älter ich werde, desto mehr beschäftigt mich die Vergänglichkeit und die Fragen: Was will ich mal hinterlassen? Wie will ich die Welt beeinflussen? Ich habe für mich festgestellt, dass es mir wichtig ist, mit meinem Leben irgendwas Vernünftiges zu machen. Etwas, was gut ist, was dann auch bleibt. Für mich ist es ein großer Antrieb, dass ich alles, was ich kann, so einsetze, dass was Gutes rauskommt. Das macht mich froh. Das gibt mir was. Jeder hat die Macht, was zu verändern, wenn er einfach nur seinen Arsch hoch kriegt.

Und es ist unfassbar viel Hilfe nötig: Afrika ist eine unendliche Baustelle und es passieren so viele furchtbare Dinge dort. Griechenland ist immer noch eine humanitäre Katastrophe ohnegleichen. Wir verteilen Essen in Syrien und Uganda. Wir haben eine Schule und Brunnen in Afrika gebaut oder Patenschaften für behinderte Kinder organisiert. Aber wir müssen gar nicht so weit gehen: Es ist erschreckend, wie viel Obdachlosigkeit es in München gibt. Deshalb bieten wir inzwischen auch dort unsere Hilfe an.

Auch wenn es sich manchmal sinnlos oder nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein anfühlt: ich glaube aber, dass jedes kleine bisschen wichtig ist. Und alles was ich mache und erreiche, motiviert mich dann wieder neu. Tatsächlich brauchst du einfach nur Menschen, die bereit sind mitzumachen. Und es gibt viel Bereitschaft mitzuhelfen oder zu spenden: einige Spender unterstützen den Verein seit sieben Jahren!

Manchmal ist es ein ganz schöner Spagat, den man vollführen muss: Viele Dinge, die wir miterleben müssen, sind wirklich belastend. Und manchmal habe ich das Gefühl: Warum darf ich das hier alles haben, wenn andere Menschen das nicht haben dürfen? Wie ungerecht ist das? Ich haber aber gelernt, dass es überhaupt nichts hilft, sich darüber zu zerfleischen. Mach das Beste draus und nimm nichts für selbstverständlich! Ich empfinde das jeden Tag als extremen Luxus.

Neben dem der Arbeit für den Heimatstern e.V., ist mir meine Familie sehr wichtig: für meine Kinder eine Mama sein. Dafür bin ich sehr dankbar.”

Lass Dir die Geschichte von einer Erzählerin vorlesen: